Die NRZ schaut in den nächsten Wochen in einer Serie ins Mülheim von morgen. Wer
sich mit den Bevölkerungsstatistiken beschäftigt, der merkt schnell: Wir werden
älter, bunter und weniger. Dabei sind sich die Statistiker mit dem Weniger im
Moment gar nicht mehr so sicher. Was an der Zuwanderung liegt. Und genau darin
liegt eine Chance, denn qualifizierte Zuwanderer können die Einheimischen und
Führungskräfte von morgen sein. Fragen Sie Ihre Nachbarn Frau und Herrn
Kowalski. Einst kamen sie aus Polen, er hat unter Tage geschuftet und sich und
das Land hochgearbeitet. Wir sollten weitsichtig sein. Denn, wenn wir hoffentlich nicht jung gestorben, sondern alt und älter geworden sind, werden es vielleicht Herr Abdullah und Frau Al-Abadi sein, die als unsere Nachbarn, Pfleger oder Ärzte dafür sorgen werden, dass wir trotz unseres Alters und unserer Krankheiten nicht zu alt aussehen, weil sie uns helfen und uns ihre Geschichte erzählen. Wir tun also schon heute gut daran, dass Herr Abdullah und Frau Al-Abadi uns eine schöne Geschichte, nämlich davon, wie sie von Fremden zu Freunden wurden, erzählen können. Oder wollen Sie etwa im Altenheim über traurige Geschichten weinen und von frustrierten Menschen oder gar von einem Roboter gepflegt werden? Dieser Text erschien am 10. Mai 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung |
Freitag, 13. Mai 2016
So gesehen: Heute fremd, morgen Freund
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