Am 1. Mai ist der Tag der Arbeit, obwohl die Meisten doch ausgerechnet morgen nicht arbeiten werden. Es sei denn der Besuch der Maikundgebung und das Anhören sozialpolitischer Reden und ihr Vergleich mit der sozialpolitischen Realität ginge als Arbeit durch. Denn dieser Vergleich kann einem schon die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Würden alle die Menschen, die mehr verdienen, als sie verdienen, weil sie das soziale Fundament unserer Gesellschaft stabilisieren, nicht nur am 1. Mai auf die Straße gehen, dann würde das Wort Massenkundgebung Wirklichkeit. Doch diese Menschen von der unentgeltlichen Familienarbeiterin bis zum Mini-Jobber werden (leider) nicht oder nur vereinzelt zur Maikundgebung kommen, um ihr Recht auf soziale Gerechtigkeit im Land der unverdienten Millionen-Boni für viel zu gut verdienende und kontraproduktive Manager lautstark einzufordern. Denn für diese Menschen, für die niemand streikt und mit Trillerpfeifen auf die Straße geht, dürfte auch der 1. Mai ein Tag der Arbeit werden, der sich an ihrer ganz eigenen Lebensbaustelle und damit jenseits der Festtagsreden von der sozialen Gerechtigkeit abspielen wird.
Dieser Beitrag erschien am 30. April 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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