Donnerstag, 26. Mai 2016

So gesehen: Arbeit ist eben nur das halbe Leben

Wenn eine Demo angesagt ist, kann das auch schon mal Krawallmacher und Steinewerfer anziehen. Keine Angst. Wenn Sie heute auf Ihrer Straße einen Demonstrationszug sehen sollten, brauchen Sie nicht daran glauben, weil es sich um eine friedliche Glaubensdemonstration handelt, die Fronleichnamsprozession.

In dem sie mit Gebet und Gesang den Leib Christi am Hochfest der Eucharistie durch die Straßen ihrer Gemeinde tragen, wollen katholische Christen ein öffentliches Glaubenszeugnis davon ablegen, dass Elend und Tod nicht das letzte Wort haben, weil wir Menschen auf Erlösung und ewiges Leben durch Jesu Christi hoffen dürfen. Dieser Tag mag die Christen daran erinnern, was ihnen der Religionskritiker Friedrich Nietzsche einst in ihr Stammbuch schrieb: „Ich würde ja vielleicht glauben können, wenn die Christen einen erlösteren Eindruck machen würden.“ Also, liebe Christen, gehen wir nicht nur an Fronleichnam mal aus uns heraus. Und wer nicht an die christliche Botschaft glauben kann oder will. sollte nicht nur am heutigen Fronleichnamstag einmal daran denken, dass er ohne sie auf etliche Feiertage im Jahr verzichten müsste, an denen wir erfahren dürfen, dass wir eben nicht nur leben, um zu arbeiten. Sage also niemand, er hätte nichts von den christlichen Kirchen.


Dieser Text erschien am 26. Mai 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung.

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