Montag, 30. Mai 2016

Das Ende der großen Vorsitzenden: Was der Geschäftsführerin des Mülheimer Sportbundes zur Zukunft der Vereine einfällt

Anne Weber führt seit 2013
die Geschäfte des
Mülheimer Sportbundes
So schaut die 33-jährige Sportwissenschaftlerin Anne Weber, die seit 2013 die Geschäfte des Mülheimer Sportbundes führt, in die Zukunft der örtlichen Sportvereine: „Schon heute haben Vereine zunehmend den Bereich des gesundheitserhaltenden Präventions- und Rehabilitationssportes für sich entdeckt. Sie suchen verstärkt die Kooperation mit Schulen, aber auch mit Altentagesstätten und Pflegeheimen. Dieser Trend wird sich verstärken.“In diesem Zusammenhang weist sie auf den Senioren-Sport-Aktionstag in der RWE-Sporthalle hin, zu dem der MSB und die örtlichen Sportvereine am 3. Juni von 14 bis 18 Uhr einladen werden. Frei nach dem Motto „Probieren geht über Studieren“ sollen hier vereinsferne, aber sportlich interessierte Senioren angesprochen werden. Auch wenn sie sich grundsätzlich immer mehr Sport- und Schwimmflächen wünschen würde, sieht Anne Weber optimistisch in die Zukunft der Sportvereine, wenn sie, wie bisher, eine vergleichsweise starke politische Lobby behalten. Den Neubau der Dreifachsporthalle an der Luisenschule und des Friedrich-Wennmann-Bades in Heißen begrüßt die MSB-Geschäftsführerin als zukunftsweisend.Das nimmt sie auch für das ehrenamtliche Engagement und die Gutscheine in Anspruch, mit deren Hilfe auch Flüchtlinge und andere sozial benachteiligte Mülheimer in den Betrieb der Sportvereine integriert werden. Mit Blick auf die ehrenamtliche Vorstandsarbeit in den Sportvereinen sieht Weber eine Entwicklung, in deren Zuge „es keine ehrenamtlichen Vorsitzenden mehr geben wird, die Tag und Nacht und das mindestens 30 Jahre lang, für ihren Verein da sein werden.“ Stattdessen geht sie davon aus, dass die Vereine künftig verstärkt auf den entlastenden Einsatz von Projektteams und die Anstellung von Honorarkräften setzen müssen, um die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder zu entlasten.

Dieser Text erschien am 18. Mai 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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