Die beleuchtete Stadthalle an einem Januarabend 2016 |
Vielleicht hat man dort ein Konzert, ein Kabarett-Programm, einen Klavierabend oder ein Stück gesehen. Vielleicht hat man an einem Parteitag oder an einer Karnevalssitzung teilgenommen. Vielleicht hat man mit seinen Kollgen dort ein Betriebsfest gefeiert oder hatte eine Tagung.
An rund 260 von 365 Tagen im Jahr ist die Stadthalle ein Ort der Begegnung. Im Jahr 2015 besuchten rund 90?000 Menschen die Stadthalle. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 zählte man sogar 150.000 Gäste. Eine Anekdote am Rande: 1993 warteten die Besucher der Theatertage Stücke in der Aufführung von Peter Turrinis „Alpenglühen“ vergeblich auf Harald Juhnke. Der Entertainer sollte den Blinden spielen, war aber in einer Mülheimer Kneipe hängen geblieben und deshalb nicht bühnenreif.
Vor allem Kabarett- und Kleinkunst-Veranstaltungen, ob mit Herbert Knebel oder mit Helge Schneider erweisen sich immer wieder als echte Publikumsmagneten. Kultur, Begegnung, Information und Kommunikation. Der Name ist Programm. Die Stadthalle ist eine Halle für alle Fälle.
Schön, aber auch teuer. Inge Kammerichs ist als Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus-Gesellschaft MST verantwortlich für das Management der Stadthalle, die seit 2002 zum Aufgabenbereich der MST gehört.
Die jährlich Betriebskosten schätzt Kammerichs auf bis zu 1,5 Millionen Euro. Energie, Personal, Brandschutz und regelmäßige Bauinstandhaltung gehen ins Geld. Allein die große Modernisierung der Jahre 2004 bis 2006, als das Kultur- und Kongress-Zentrum Stadthalle auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde, kostete rund sechs Millionen Euro. Deshalb hat auch die Vermietung, etwa des Festsaales, ihren Preis. Die Tagesmiete für eine Veranstaltung im Festsaal liegt aktuell bei 1295 Euro. Das ist für viele gemeinnützige Vereine zu viel, auch wenn sie von der MST einen 40-prozentigen Rabatt eingeräumt bekommen.
Dieser Text erschien am 5. Januar 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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