Dienstag, 19. Januar 2016

Jung und jeck: Christian Hövelmann

Christian Hövelmann in
Aktion (Foto: Pictures & Music Hövelmann)
Wenn man so, wie Christian Hövelmann, Sohn eines Ex-Stadtprinzen ist, wird man entweder karnevalsresistent oder man wächst in den Karneval hinein und steigt voll ein. Der 26-jährige Elektriker hat sich für Letzteres entschieden. „Die meisten meiner Freunde habe ich im Karneval kennen gelernt“, sagtHövelmann. Die Karnevalsgesellschaft Blau Weiß, in der Vater Herbert mit von der Partie ist, ist für ihn zu einer zweiten Familie geworden.

Dort kann man ihn an vielen Stellen treffen. Am Schlagzeug der BMP-Brassband, am Reglerpult für die Licht und Tontechnik, beim Arrangieren oder Zusammenschneiden von Musikstücken und Soundtracks für die Tanzshows der blau-weißen Garden – oder auch ganz handfest beim Aufbau von Sitzgarnituren und Bühnendekoration.

„Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viele Stunden ich in den Karneval investiere. Denn Karneval ist mein Hobby. Hier bin ich in einer starken Gemeinschaft, in die ich mich kreativ einbringen kann“, sagt Hövelmann und lächelt. Der junge Mann, der inzwischen auch zum stellvertretenden Vorsitzenden und zum Hoppeditz seiner Gesellschaft avanciert ist, kann locker Laune machen. Für ihn gibt es kein „größeres Erfolgserlebnis, als die Menschen mit Musik, Tanz, Gesang und Komik für ein paar Stunden aus ihrem Alltag und ihren Sorgen herauszuholen.“ Deshalb ist er auch davon überzeugt, „dass wir gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, Karneval feiern müssen, um uns eine fröhliche Konstante in unserem Alltag zu bewahren.“

Was ihm an seiner Gesellschaft besonders gut gefällt, ist die Tatsache, „dass man bei uns auch zwischen den Sessionen gemeinsam feiert oder etwas unternimmt.“ Das die Mischung aus familiärem Zusammenhalt und fröhlicher Gemeinschaft auch Jüngere anziehen kann, macht Christian Hövelmann daran fest, „dass wir als Gesellschaft inzwischen rund 250 Mitglieder haben, von denen immerhin rund 20 Prozent unter 18 sind.“ Und deshalb ist ihm auch nicht bange um seine karnevalistische Zukunft im blau-weißen Narrengewand. Allerdings würde er sich von so manchem Arbeitgeber mehr Verständnis für das karnevalistische Hobby seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen. Denn oft sind es die immer flexibler und expansiver werdenden Arbeitszeiten, die so manchem Karnevalsfreund den Spaß an der Freude verderben.

Dieser Text erschien am 13. Januar in der NRZ und in der WAZ

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