Montag, 23. Juli 2018

Mehr als nur ein Genuss


Bier zu trinken ist mehr als Genuss oder Laster. Es ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Das lernte ich jetzt bei einer Betriebsbesichtigung der Rhein-Ruhr-Malz GmbH im Speldorfer Hafen, als ich die CDU-Fraktion bei ihrer Sommertour begleitete. Denn ohne Malz, Gott erhalt’s gäbe es kein Bier. Und deshalb werden jährlich rund 60.000 Tonnen Malz, made in Mülheim, an Bierbrauereien in Deutschland und der Welt geliefert werden. Wie der Betriebsleiter der Speldorfer Mälzerei berichtete, machen das inzwischen nicht mehr nur im Sommer auftretende Niedrigwasser und der schlechte Zustand der Wasserstraßen an Rhein und Ruhr den Mälzereien schwer zu schaffen, weil die Gerste, die bei der Malzproduktion millionen Tonnen schwer verarbeitet werden muss, zum größten Teil per Schiff angeliefert wird. Diese Mahnung nahmen die an der Landesregierung beteiligten Christdemokraten beim abschließenden Panoramablick vom 75 Meter hohen Hauptgebäude der Mälzerei ebenso mit, wie den Hinweis des Hafen-Geschäftsführers Joachim Exner, dass der Mülheimer Hafen mit seinen über 130 Firmen auf zwei Quadratkilometern genauso groß sei, wie die Steueroase Monaco. Aber da unsere Stadt als Steueroase austrocknen würde,  können wir nur eins tun, um unsere Wirtschaft anzukurbeln, nämlich in die Wirtschaft gehen und ein Bier auf das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger trinken. Ihr Wirt und die Mälzerei an der Rheinstraße werden es uns danken. Das gilt hoffentlich auch für unsere Stadtväter, in dem sie die zusätzlichen Steuermehreinnahmen  klug verwenden und uns nicht nur wissen lassen: „Außer Spesen, nichts gewesen.“

Dieser Text erschien am 23. Juli 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung

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