Samstag, 16. Januar 2010

Wie die katholische Stadtgemeinde Haiti helfen will: Franz Grave kennt Haiti aus eigener Anschauung und appelliert an unsere Solidarität

Die Bilder vom Erdbeben auf Haiti und seinen zahllosen Opfern haben auch das Seelsorgeteam der Stadtpfarrei St. Mariae Geburt schockiert. Nicht nur Pfarrer Michael Janßen will möglichst schnell helfen und ruft die Mitglieder seiner Gemeinde zu einer großzügigen Spende auf, die am 16. und 17. Januar, jeweils nach den Gottesdiensten bei einer Türkollekte für die Menschen in Haiti gegeben werden kann.

Das Mülheimer Spendengeld soll dem auf Haiti engagierten bischöflichen Hilfswerk Adveniat zugute kommen. Der langjährige Adveniat-Vorsitzende Franz Grave gehört heute zum Seelsorgerteam von Mariae Geburt. Er kennt Haiti aus eigener Anschauung. Dreimal – 1993, 2003 und 2006 – bereiste er das Land, das schon lange vor der aktuellen Naturkatastrophe als das Armenhaus Lateinamerikas galt. Grave erinnert sich „an die radikale Armut der Menschen, die auf der Straße liegt.” Die tieferen Ursachen der Dauer-Misere Haitis erkennt der Alt-Weihbischof in einer Mischung aus ökologischer Verwüstung, mangelnder Bildung, politischer Korruption und eine kontraproduktive US-Politik, die Haiti als ihren Hinterhof ansieht. „Das ist kein Eigenlob, sondern die schlichte Wahrheit, wenn ich sage, dass die katholische Kirche die einzige stabile Institution auf Haiti ist, der die Menschen am ehesten vertrauen”, erklärt Grave. 70 bis 80 Prozent der Haitianer sind Christen. Da, wo es auf Haiti so etwas wie eine soziale Infrastruktur – etwa in Form von Schulen, Lehrwerkstätten, Armenküchen, Jugendheimen oder Hospizen – gibt, werden sie von den katholischen Pfarreien, der haitianischen Bischofskonferenz oder vor Ordensgemeinschaften wie den Salesianern Don Boscos und den Schwestern der seligen Mutter Theresa getragen.
20 000 Euro Adhoc-Hilfe


Genau hier findet auch Adveniat, das bereits eine Adhoc-Hilfe von 20 000 Euro für die Wiederaufbauhilfe in Haiti bereitgestellt hat, seine Ansprechpartner und Vertrauenleute, die für die Umsetzung von Hilfsprojekten und die korrekte Verwendung von Spendengeldern garantieren. „Haiti war schon vor der Erdbebenkatastrophe ein Land am Abgrund und ist dringend auf internationale Hilfe angewiesen”, sagt die für Haiti zuständige Adveniat-Referentin Margit Wichelmann und verweist auf das Spendenkonto, das Adveniat unter dem Stichwort „Erdbeben Haiti” bei der Bank im Bistum Essen eingerichtet hat.
Weitere Informationen bei Adveniat unter 02 01/17 56 0 oder im Internet unter: www.adveniat.de und: www.blickpunkt-lateinamerika.de

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