Sonntag, 24. Januar 2010

Noten gegen die Not: Junge Musiker wollen mit alten Meistern der Caritas-Stiftung helfen


Hans-Theo Horn (rechts) hat ein Lebensmotto: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern das Durchhalten.” Der Vorsitzende der Caritas-Stiftung weiß, wovon er spricht. 2007 wurde die Stiftung, die die Arbeit des katholischen Sozialverbandes unterstützen will, aus der Finanznot heraus geboren.


Ihr Stammkapital ist seitdem von 25 000 Euro auf 60 000 Euro angewachsen. „2010 können wir noch weiteres Kapital ansammeln. Ab 2011 müssen wir dann die Kapitalerträge der Stiftung erstmals ausschütten”, erklärt Horn. Das bisher angesammelte Stiftungskapital wurde nicht nur durch Spenden und Zustiftungen, sondern auch durch die Erlöse von inzwischen fünf Benefizkonzerten erwirtschaftet.

Das sechste „Noten-gegen-die-Not-Konzert” wird am 31. Januar um 17 Uhr in der katholischen Stadtkirche St. Mariae Geburt an der Althofstraße 5 über die Bühne gehen. Nach dem Charisma-Chor, den Essener Domsingknaben und den Chören der Folkwang-Universität stellen sich diesmal 25 junge Musiker der Musikschule, darunter auch einige Jugend-musiziert-Preisträger, in den Dienst der guten Sache. In ihrem „Concerto Da Camera” werden sie virtuose Kammermusik auf historischen Instrumenten zu Gehör bringen.
Die beiden federführenden Flötistinnen und Musikschullehrerinnen Anne Machowinski und Silvia Gies (Mitte) versprechen den Zuhörern ein „sehr abwechlungsreiches und kurzweiliges Konzert mit farbiger und reicher Instrumentierung.” Auf dem Programm der jungen Kammermusiker, die ihr Konzert nicht nur spielen, sondern auch moderieren werden, stehen unter anderem Werke von Antonio Vivaldi (1678-1741), Georg Philipp Telemann (1681-1767), Ginolo Caccini (1550-1618) und Johann Christian Schickbardt (1680-1782).
In den Vorjahren konnte die Caritas-Stiftung jeweils 500 bis 600 Kozertbesucher in der Marienkirche begrüßen. Für ihren Vorsitzenden ist der Konzertbesuch auch „ein Barometer für die Wertschätzung von Caritas.”

Dass der katholische Sozialverband die Stiftungserlöse gut gebrauchen kann, macht seine Direktorin Regine Arntz (links) mit dem Hinweis deutlich, dass man zwischen 2004 und 2006 eine 40-prozentige Kürzung der Bistumsmittel verkraften musste.
Stiftungsmittel könnte sie zum Beispiel zur Finanzierung der Industriecafes einsetzen, in dem psychisch kranke Menschen Beschäftigung finden oder für einen Feuerwehrtopf, aus dem spontane Hilfs- und Unterstützungangebote für Familien und Kinder in Not bezahlt werden könnten. „Trotz der großen Not in aller Welt, wie jetzt auf Haiti, sollten wir nicht vergessen, dass es auch bei uns wirklich Not gibt”, betont Stiftungsvorstand Hans Theo Horn und macht deutlich, dass sowohl die Spenden als auch die Zustiftungen nicht nur steuerlich begünstigt werden, sondern auch zweckgebunden gegeben werden können.

Die Eintrittskarten für das Benefizkonzert kosten 15 Euro. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Karten sind in allen katholischen Pfarrbüros, in der katholischen Ladenkirche am Kohlenkamp 30, im Caritas-Zentrum an der Hingbergstraße 176 sowie an der Tageskasse in der Marienkirche erhältlich. Weitere Informationen gibt es bei der Caritas unter 3 000 8 0 oder online unter http://www.caritas-muelheim.de/

Dieser Text erschien am 22. Januar 2010 in der NRZ

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