Sonntag, 22. November 2015

Polonaise wird im Rathaus zum Betriebssport

Bei ihrer Proklamation gingen die
Tollitäten mit gutem Beispiel voran.
Als Markus Steck noch Markus Steck war und nicht, wie seit dem 11.11. (20.30 Uhr), Prinz Markus II., bezeichnete er sich selbst bei seiner Vorstellung als Tanzlegastheniker. „Das kann ich überhaupt nicht nach vollziehen. Das war wirklich ein toller Auftakt und lässt auf eine abwechslungsreiche Session hoffen“, fand nicht nur Oberbürgermeister Ulrich Scholten.

333 Gäste, die im Festsaal der Stadthalle die flotte Tanzshow der Tollitäten anschauten, merkten: Da wurde kein Programm abgespult, sondern Spaß und Freude am Karneval auf die Bühnenbretter gebracht. Stecks tanzsporterfahrene Prinz-Gemahlin Julia I. und die Tanztrainerinnen Gudrun Vogel und Martina Krämer hatten vorab ganze Arbeit geleistet. Auch die beiden Paginnen Melissa Rebbecca Vogel und Nicole Euberg machten als charmanter Flankenschutz eine gute Figur.

Und auch mit ihren Proklamationsparagrafen wollen Julia I. und Markus II. Stadt und Verwaltung in Bewegung bringen. So regten sie, wenn auch noch nicht für diese Session einen Rosenmontagszug in Form einer Schiffskarawane auf der Ruhr an. „Eure Wagenbauer können sicher auch Schiffsbau“, meinte Scholten. Leicht gesagt, aber schwer getan. Wenn da die Wagenbauer nicht doch mal ins Schwimmen kommen.

Für kurzfristig realisierbar halten die närrische und die politische Spitze den Vorschlag, die Rathausmitarbeiter regelmäßig zur Polonaise antreten zu lassen. „Das können wir auch außerhalb des Karnevals machen und damit unseren Betriebssport bereichern“, nahm OB Scholten die närrische Vorlage auf.

Was darf man von der neuen närrischen Stadtspitze noch erwarten? Auch den OB wollen Julia & Markus einspannen. Beim Prinzenball am 31. Januar soll er dem Prinzenpaar bei den Ordensverleihung als Page dienen. „Das wird wohl gehen. Denn bis dahin werde ich hoffentlich als Oberbürgermeister eingearbeitet sein“, zeigte sich Scholten kooperativ. Und seine Kollegin und Parteifreundin, Bürgermeisterin Margarete Wietelmann würde den OB bei diesem Anlass, wie den Prinzen, am liebsten in Strumpfhosen sehen.

Man(n) sieht: Der Bazillus Carnevalensis hat im Rathaus schon um sich gegriffen. Aber nicht nur der OB, sondern auch drei Mitglieder des Seniorenrates, müssen auf Geheiß der Tollitäten bei der Seniorensitzung am 25. Januar ihre närrische Tauglichkeit unter Beweis stellen und Sketche auf die Bühne des Theatersaals zaubern.

Der nächste närrische Showakt kommt bestimmt. Bei der Saarner Altweiberparty sollen der OB und seine Bürgermeisterinnen Wietelmann und Ursula Schröder mit den Tollitäten am 4. Februar auf dem Pastor-Luhr-Platz gemeinsam ein Karnevalslied singen. Helau!

Dieser Text erschien am 13. November 2015 in der NRZ und in der WAZ

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