Kofi Akoto im Kreise seiner Kollegen |
Kofi
Akoto hat eine starke Stimme. Wenn er Gospels singt, bleibt kein
Zuhörer unberührt. Der 35-Jährige, der als Schüler über den
Gospel-Gesang zum christlichen Glauben fand, könnte als Sänger
Karriere machen. Aber er arbeitet, und das gerne, seit sechs Jahren
als Altenpfleger im Altenheim Haus Ruhrgarten.
Dennoch
will der Mann mit der starken Stimme seine Kunst in den Dienst einer
guten Sache stellen. Zusammen mit Kollegen aus dem Ruhrgarten hat er
jetzt den Verein „Ein Lächeln für Ghana“ ins Leben gerufen. Bei
einem Gospelkonzert mit den Ablaze Gospel Singers und den Markus
Gospel Singers hat Kofi Akoto im Saal der Christusgemeinde rund 3500
Euro eingespielt. Der Erlös fließt in die Finanzierung eines
Hilfstransportes ein. Per Schiffscontainer will Akoto Hilfsgüter,
wie zum Beispiel Kleidung. Schulmaterial, haltbare Lebensmittel oder
auch Spielsachen in seinen Heimatort Kumasi bringen. Der liegt im
Westen Ghanas
"Dort
gibt es sehr viele alleinerziehende Mütter, die trotz Arbeit, kaum
in der Lage sind das Schulgeld und andere Dinge des täglichen
Bedarfs zu bezahlen. Und hier in Deutschland wird viele achtlos
weggeworfen, was in Ghana noch gut zu gebrauchen wäre“, berichtet
Akoto.
Den
alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern will er helfen. Er hat
bereits erste Sachspenden auf eigene Kosten und mit finanzieller
Unterstützung von Kollegen und anderen Spendern nach Ghana bringen
können.
„In
Ghana kennt man keinen Sozialstaat und keine Sozialverbände, wie in
Deutschland. Wenn eine alleinerziehende Mutter ihre Kinder zum
Beispiel als Putzfrau, als Wasser- oder als Imbissverkäuferin
durchbringt, kann sie aber höchstens 100- bis 150 Euro pro Monat
verdienen. Aber allein der Schulbesuch pro Kind und Monat kosten 50
Euro“, beschreibt der zweifache Familienvater die Situation in
seinem Heimatland.
Der
studierte Marketingfachmann und ausgebildete Altenpfleger verließ
Ghana vor zehn Jahren und folgte einer in Deutschland lebenden und
arbeitenden Landsfrau. „Ich habe zuerst als Marketingfachmann
gearbeitet, aber irgendwann war mir das zu oberflächlich und ich
habe mir einen Beruf gesucht, in dem man wirklich Gutes tun und
Menschen helfen kann“, erklärt Akoto seinen auf den ersten Blick
ungewöhnlichen Wechsel vom Marketing in die Pflege. Auch wenn er in
seiner Ausbildung viele Sprachhürden überwinden musste, hat er
diesen Wechesel nie bereut.
In
seiner alten Heimat sieht er vor allem ein Problem: „Viele Frauen
leben unverheiratet mit Männern zusammen und wenn sie dann Kinder
bekommen und der Mann sie wieder verlässt, haben die Frauen keinen
Anspruch auf Unterhalt. Denn diesen Anspruch haben in Ghana nur
verheiratete Mütter.“ Hinzu komme, so Akoto, dass die
Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren stark angestiegen seien.
Was ihm in der Seele weh tut, ist die Tatsache, dass auch abte Kinder
oft nicht die Schule besuchen können, wenn ihren alleinerziehenden
Müttern das Schulgeld fehlt.
Sein
Verein „Ein Lächeln für Ghana“ will hier mit
Bildungspatenschaften und Sachspenden aus der Not der sozialen
Perspektivlosigkeit heraushelfen. "Und mit Musik und Gesang kann
man Menschen berührern und motivieren", weiß Kofi Akoto aus
seiner eigenen Lebenserfahrung.
INFO:
Wer Kofi Akto helfen möchte, erreicht ihn unter den Rufnummern:
0208/74 05 099 oder 0152/15150910 sowie per E-Mail an:
kofiakto@ministries.org.
Weitere Informationen findet man im Internet unter:
www.kofiaktoministries.org
Dieser Text erschien am 31. Oktober 2015 im Neuen Ruhrwort
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