Donnerstag, 5. November 2015

Eine starke Stimme und ein Lächeln für Ghana: Kofi Akoto und seine Kollegen wollen alleinerziehenden Frauen und ihren Kindern helfen

Kofi Akoto im Kreise seiner Kollegen

Kofi Akoto hat eine starke Stimme. Wenn er Gospels singt, bleibt kein Zuhörer unberührt. Der 35-Jährige, der als Schüler über den Gospel-Gesang zum christlichen Glauben fand, könnte als Sänger Karriere machen. Aber er arbeitet, und das gerne, seit sechs Jahren als Altenpfleger im Altenheim Haus Ruhrgarten.

Dennoch will der Mann mit der starken Stimme seine Kunst in den Dienst einer guten Sache stellen. Zusammen mit Kollegen aus dem Ruhrgarten hat er jetzt den Verein „Ein Lächeln für Ghana“ ins Leben gerufen. Bei einem Gospelkonzert mit den Ablaze Gospel Singers und den Markus Gospel Singers hat Kofi Akoto im Saal der Christusgemeinde rund 3500 Euro eingespielt. Der Erlös fließt in die Finanzierung eines Hilfstransportes ein. Per Schiffscontainer will Akoto Hilfsgüter, wie zum Beispiel Kleidung. Schulmaterial, haltbare Lebensmittel oder auch Spielsachen in seinen Heimatort Kumasi bringen. Der liegt im Westen Ghanas

"Dort gibt es sehr viele alleinerziehende Mütter, die trotz Arbeit, kaum in der Lage sind das Schulgeld und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen. Und hier in Deutschland wird viele achtlos weggeworfen, was in Ghana noch gut zu gebrauchen wäre“, berichtet Akoto.

Den alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern will er helfen. Er hat bereits erste Sachspenden auf eigene Kosten und mit finanzieller Unterstützung von Kollegen und anderen Spendern nach Ghana bringen können.

In Ghana kennt man keinen Sozialstaat und keine Sozialverbände, wie in Deutschland. Wenn eine alleinerziehende Mutter ihre Kinder zum Beispiel als Putzfrau, als Wasser- oder als Imbissverkäuferin durchbringt, kann sie aber höchstens 100- bis 150 Euro pro Monat verdienen. Aber allein der Schulbesuch pro Kind und Monat kosten 50 Euro“, beschreibt der zweifache Familienvater die Situation in seinem Heimatland.

Der studierte Marketingfachmann und ausgebildete Altenpfleger verließ Ghana vor zehn Jahren und folgte einer in Deutschland lebenden und arbeitenden Landsfrau. „Ich habe zuerst als Marketingfachmann gearbeitet, aber irgendwann war mir das zu oberflächlich und ich habe mir einen Beruf gesucht, in dem man wirklich Gutes tun und Menschen helfen kann“, erklärt Akoto seinen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Wechsel vom Marketing in die Pflege. Auch wenn er in seiner Ausbildung viele Sprachhürden überwinden musste, hat er diesen Wechesel nie bereut.
In seiner alten Heimat sieht er vor allem ein Problem: „Viele Frauen leben unverheiratet mit Männern zusammen und wenn sie dann Kinder bekommen und der Mann sie wieder verlässt, haben die Frauen keinen Anspruch auf Unterhalt. Denn diesen Anspruch haben in Ghana nur verheiratete Mütter.“ Hinzu komme, so Akoto, dass die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren stark angestiegen seien. Was ihm in der Seele weh tut, ist die Tatsache, dass auch abte Kinder oft nicht die Schule besuchen können, wenn ihren alleinerziehenden Müttern das Schulgeld fehlt.

Sein Verein „Ein Lächeln für Ghana“ will hier mit Bildungspatenschaften und Sachspenden aus der Not der sozialen Perspektivlosigkeit heraushelfen. "Und mit Musik und Gesang kann man Menschen berührern und motivieren", weiß Kofi Akoto aus seiner eigenen Lebenserfahrung.



INFO: Wer Kofi Akto helfen möchte, erreicht ihn unter den Rufnummern: 0208/74 05 099 oder 0152/15150910  sowie per E-Mail an: kofiakto@ministries.org. Weitere Informationen findet man im Internet unter: www.kofiaktoministries.org 

Dieser Text erschien am 31. Oktober 2015 im Neuen Ruhrwort

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