Samstag, 28. November 2015

Zwischen Traum und Trauma: Die Mülheimer Volxbühne bringt mit 17 Darstellern zwischen 15 und 83 ein "Oratorium der Träume" auf die Bühne

Das Plakat zur "TraumA"-Premiere
„Dieser Abend wird der reinste Luxus“, glaubt Regisseur Jörg Fürst. Die Rede ist von „TraumA“, dem neuen Stück, das in wenigen Tagen zum ersten Mal auf die Volxbühne kommt. Der Titel klingt in Zeiten des Terrors brandaktuell.

Den 17 Schauspielern, die bei „TraumA“ auf der Bühne stehen, geht es nicht um Aktualität, sondern um Geschichte und Lebensgeschichten, um persönliche Träume und traumatische Erfahrungen. „Das ist wirklich großartig. Indem Schauspieler von 15 bis 83 in Szene setzen, was sie in unterschiedlichen Phasen ihres Leben erträumt und erlitten haben, spiegeln wir in diesem Stück gut 100 Jahre Geschichte“, beschreibt Fürst den Reiz des Projektes.

Sehnsucht nach einem glücklichen Familien- und einem erfüllten Berufsleben. Kampf um Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung. Verantwortung, Schuld und Gewalterfahrung. Das pralle Menschenleben im Wandel der Generationen wollen Fürst und sein Ensemble in 90 Minuten „als ein Oratorium der Träume und Generationen“ über die Bühne gehen lassen. „Die Zuschauer werden keine klassischen Spielszenen, sondern musikalische Textflächen und szenische Miniaturen erleben, in denen Bilder hervorscheinen“, sagt Fürst.

Im Projekt setzt der Theatermann, der hinter den Kulissen die dramaturgischen Fäden zusammenführt und -hält, ganz bewusst auf einen Mix aus jungen, alten, professionellen und semiprofessionellen Darstellern. „Die Profis bringen ihre Vielseitigkeit mit und die Experten in Sachen Alter bringen ihre Lebenserfahrung und ihre Echtheit mit“, erklärt Fürst. Mit „TraumA“ will der Regisseur „auf Biografien zurückgreifen, ehe sie für immer verloren gehen“.

Die Schauspieler, zu denen diesmal auch die 15-jährige Schülerin Alina Wessel vom Jungen Theater an der Ruhr gehört, wollen mit ihrer neuen Produktion die Zuschauer animieren, das Gespräch der Generationen auch in der eigenen Familie zu beginnen und so das eigene Leben zu reflektieren.

Für die junge Darstellerin Alina Wessel, die später gerne als Theaterpädagogin arbeiten möchte, brachten die zwei Monate Probenarbeit die Erfahrung mit sich, „dass ich auf der Bühne gar keinen Altersunterschied gespürt habe, dass ich aber begriffen habe, welches Glück es für mich bedeutet, dass ich, anders als die Frauen früherer Generationen, um meine Gleichberechtigung nicht kämpfen musste und dass mir heute alle Wege

Karten und weitere Informationen zur Volxbühne bekommt man unter 0208/43 96 29 11 oder per Mail: karten@volxbuehne.de sowie auf der Internetseite www.volxbuehne.de.



Dieser Text erschien am 26. November 2015 in der NRZ und in der WAZ

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