Donnerstag, 16. März 2017

Ruhrblick mit altem und neuem Wasserwerk: Ein Zeitsprung am Leinpfad

Ein Zeitsprung in die 1950er Jahre

Ruhrblick am Leinpfad in den frühen 1950er Jahren. Ein Foto des Mülheimers John Dieter Roehse macht es möglich. 

Mit einem Bötchen auf der Ruhr fahren, wie auf der historischen Fotografie zu sehen: Darüber hätten die alten Mölmschen nur gelacht. Denn der Leinpfad war früher ein Treidelpfad, auf dem starke Männer oder noch stärkere Pferde, die Kohlenkähne flussaufwärts zogen. Noch um 1860 wurden fast 900 000 Tonnen Kohle die Ruhr aufwärts geschippert. Doch dann kam ab 1862 die Eisenbahn. Damit begann der Niedergang der Güterschifffahrt auf der Ruhr, die 1889 eingestellt wurde. Der alte Hafen and er Ruhr wurde zugeschüttet. Mit dem Start der Weißen Flotte, im Juli 1927, wurde dann ein ganz neues Kapitel der Ruhrschifffahrt aufgeschlagen.

Auf der historischen Fotografie erkennen wir nicht nur das heute noch zwischen Leinpfad und Dohne stehende Fachwerkhaus, sondern auch noch das 1875 errichtete und 1970 abgerissene und durch einen Neubau ersetzte Wasserwerk an der Dohne.

Mit dem alten Wasserwerk begann einst für Mülheim eine neue Ära. Hatten die alten Mölmschen bis dahin ihr Wasser aus Brunnen und Bächen geholt, so konnten ab 1877 schrittweise immer mehr von ihnen zu Hause den Wasserhahn aufdrehen.

Seit 1912 versorgt die von August Thyssen mitgegründete Rheinisch Westfälische Wasserwerksgesellschaft nicht nur die Mülheimer Haushalte mit sauberem Trinkwasser und sorgt mit seinen modernen Klärverfahren dafür, dass das Wasser, das bei uns zu Hause aus dem Hahn kommt, den Namen Trinkwasser auch verdient.

Dieser Text erschien am 13. März 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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