Sonntag, 12. März 2017

Superintendent Helmut Hitzbleck verabschiedet sich in den Ruhestand

Helmut Hitzbleck vor einem Kandinsky-Gemälde in seinem
Büro im Altenhof
In der Evangelischen Kirche geht eine Ära zu Ende. Nach 36 Jahren als Pfarrer in der heutigen Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde und nach 12 Jahren als Superintendent an der Spitze des 48.000 Gemeindemitglieder zählenden Kirchenkreises An der Ruhr, verabschiedet sich Helmut Hitzbleck am 31. März in den Ruhestand.
Für die Nachfolge des 64-jährigen Theologen bewerben sich die Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski aus dem Gemeindebezirk Johanniskirche und Pfarrer Gerald Hilledbrand aus der Gemeinde Broich Saarn. Tietsch-Lipski wird als Stellvertreterin Hitzblecks auch geschäftsführend dessen Amt übernehmen, ehe die Kreissynode am 19. und 20. Mai einen Nachfolgerin oder einen Nachfolger wählt.

"Wir müssen verstärkt den Kontakt zu den 30- und 40-Jährigen halten und suchen, damit es wieder selbstverständlicher wird, seine Kinder taufen zu lassen. Und wir müssen vor allem dann für die Menschen parat stehen, wenn sie uns brauchen", formuliert der scheidende Superintendent die zentrale Aufgabe der evangelischen Kirche und ihrer 29 Pfarrer.

Gleichzeitig macht er sich vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Alterung keinen Illusionen darüber, dass sich die evangelische Kirche, trotz aktuell guter Steuereinnahmen, langfristig mehr auf ehrenamtliche Mitarbeiter wird stützen müssen. "Wir gehen in eine Zeit, in der wir unsere Aufgaben nicht nur mit hauptamtlichen Mitarbeitern bewältigen können", betont Hitzbleck.

Doch auch, wenn sich die Zahl der evangelischen Christen in Mülheim im Laufe der letzten 40 Jahre halbiert hat, schaut er nicht pessimistisch in die Zukunft. "Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Intensität des Gemeindelebens an", betont Hitzbleck. "Die Menschen, die sich heute zur Kirche bekennen, sind in der Regel auch engagiert", freut sich der scheidende Superintendent. Das sieht in der Flüchtlingshilfe ebenso, wie beim Besuchsdienst oder bei den 15 evangelischen Laien, die sich in einer zweijährigen theologischen Qualifikation zu Predikanten haben ausbilden lassen oder auch an den vielen Helfern, die bei der Durchführung des gemeindeübergreifenden Pfingstfestes "Begeistert" mit anfassen.

Positiv stimmt ihn, die in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen Bereitschaft, auch über Gemeindegrenzen hinweg zusammen zu arbeiten und, unterstützt durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit, für die gemeinsamen Angebote in allen Lebenslagen zu werben. Glücklich ist Hitzbleck darüber, dass es dem Kirchenkreis gelungen ist, mit Bernd Walter, einen neuen Jugendreferenten zu gewinnen, der am 1. April sein Amt antreten wird. Auch im Bereich der Ökumene sieht Hitzbleck, etwa mit Blick auf gemeinsame Gottesdienste, ein gemeinsames Kirchenhügelfest oder das ökumenische Friedensgebet gute und ausbaufähige Ansätze.

Zur Person


Helmut Hitzbleck wurde 1952 in Saarn geboren und durch den dortigen Pfarrer Ewald Luhr inspiriert, selbst Theologie zu studieren. Nach seinem Studium in Wuppertal, Marburg und Bonn, dem sich ein zweijähriges Vikariat anschloss, trat er 1980 in Duisburg-Walsum seine erste Pfarrstelle an. Von dort aus wechselte er 1981 als Nachfolger von Herbert Münker in die damalige Altstadtgemeinde nach Mülheim, wo er 2004 als Nachfolger von Frank Kastrup zum Superintendenten gewählt wurde. Helmut Hitzbleck ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Ruhestand möchte er sich seiner Familie und dem Wandern, aber auch dem Studium der Kunstgeschichte und der Archäologie widmen.


Dieser Text erschien am 16. Februar 2017 in der Mülheimer Woche

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