Liberales Familienfoto am Ruhrkristall: Paul Gerhard Bethge, Ulrike Flach, Brigitte Mangen, Christian Lindner und Christian Mangen |
Auch die 5,3 Prozent, die die FDP bei der Kommunalwahl 2014 gewonnen hat, nehmen sich im Vergleich zu den 20 Prozent aus dem Jahr 1952 bescheiden aus. Damals saßen acht Liberale im Stadtrat. Heute sind es mit Mangen, Peter Beitz und Meike Ostermann nur drei. "Wir müssen als FDP für eine Politik stehen, die für eine attraktive Bildungs,- Kultur- und Freizeit-Infrastruktur sorgt, bürokratische Hemmnisse für Existenzgründer und Unternehmer abbaut und die Gewerbesteuer auch mal wieder absenkt. Denn nur so können wir den Wirtschaftsstandort Mülheim stärken", unterstrich Mangens Ratskollegin Ostermann in einem Gespräch am Rande der Festveranstaltung.
Liberale wollen Lernwerkstatt retten
Parteichef Mangen verbuchte das unbeirrte Festhalten der FDP am Projekt Ruhrbania ebenso als Pluspunkt für seine Partei, wie die unter anderem von der ehemaligen Kreisparteivorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Ulrike Flach getragene Initiative zur Rettung der Lernwerkstatt Natur im Witthausbusch. Spät, aber nicht zu spät griff der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner in den Festakt ein und ermutigte seine Mülheimer Parteifreunde mit einem rhetorisch geschickten Brückenschlag zwischen Geschichte und Tagespolitik. Mit Blick auf die Kontroverse um den Satiriker Jan Böhmermann und seine Anklage durch den türkischen Staatspräsidenten Erdogan, die bürokratischen Ausführungsbestimmungen des gesetzlichen Mindestlohns, die Personal- und Sachausstattung von Polizei und Justiz, die Forderung nach der Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, die zunehmende staatliche Datensammelwut in Zeiten des Terrors und die ebenfalls zunehmende Europa-Skepsis, machte Lindner deutlich: "Die Aufgabe der Liberalen als der Partei der Marktwirtschaft, der Bürgerrechte, des Bürokratie-Abbaus, der Chancengerechtigkeit der europäischen Integration ist noch lange nicht erfüllt." Auch für die Mülheimer FDP sehen die Alt-Liberalen Bethge und Ex-Fraktionschefin Brigitte Mangen lohnende Handlungsfelder im Bereich der lokalen Wirtschaftsförderung und Bildungspolitik. "Durch die Max-Planck-Institute und die Hochschule Ruhr-West bekommt Mülheim viele neue bildungsbürgerliche Einwohner, die die FDP ansprechen, einbinden und gewinnen kann."Dieser Text erschien im Juni 2016 in der Mülheimer Woche und im Mülheimer Lokalkompass
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