Sonntag, 19. Juni 2016

Katholische Frauen aus Sankt Barbara packten wieder an und ein, damit sozial benachteiligte Kinder in Rumänien eine Chance fürs Leben bekommen

Helfen mach Freude: Die Frauen von St. Barbara zeigen es.
Helfen macht Freude. Man merkt es, wenn man den Pfarrsaal von St. Barbara betritt. Es wird viel gelacht. Und zwischendurch gönnen sich die 24 Frauen, die im Pfarrheim am Schildberg fleißig Pakete packen auch eine kleine Stärkung mit Kaffee und Brötchen.
Wir sind bei der Katholischen Frauengemeinschaft, die bereits seit 24 Jahren ein- bis zweimal pro Jahr einen LKW voller Pakete mit Spielzeug, Wäsche, Kleidung und Werkzeugen in das 1700 Kilometer entfernte Pecio Nou schicken. Die Dümptener Frauen packen ein, was ihre Nachbarn nicht mehr brauchen, was aber im westrumänischen Pecio Nou gebraucht wird. Sogar alte und ausgemusterte Brillen, die der Mülheimer Niederlassungsleiter der Barmer Ersatzkasse, Norbert Misak, über das Jahr von Versicherten mit neuer Brille bekommt, kommen dort zu neuen Ehren. „In Pecio Nou werden die alten Brillen einfach so lange ausprobiert, bis sie einem Mädchen oder einem Jungen passen und zu einem besseren Sehvermögen verhelfen“, weiß KFD-Sprecherin Christel Wentzel von früheren Besuchen. In der westrumänischen Gemeinde, die zum Bistum Temesvar gehört, betreibt die Caritas ein Kinderheim, das von der aus dem Ruhrgebiet stammenden Sozialarbeiterin Maria Maas Anfang der 90er Jahre aufgebaut worden ist. Durch sie wurden auch die katholischen Frauen aus St. Barbara auf die Einrichtung in Pecio Nou aufmerksam. Dort leben in fünf Häusern Kinder aus sozial benachteiligten Familien, deren Eltern sich nicht ausreichend um sie kümmern können. „Wir freuen uns darüber, dass wir als KFD in St. Barbara einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten und können, dass es diesen Kinder, die in familienähnlichen Wohngruppen aufwachsen, etwas besser geht“, beschreibt Wentzel die Motivation der tatkräftigen Frauengemeinschaft, die beim Verladen der Pakete für Rumänien auch diesmal von sechs handfesten Männern unterstützt worden sind. Einer von ihnen, Helmut Weihrauch, fährt den LKW nach Pecio Nou. Geldspenden in Höhe von 985 Euro helfen den auch von Gemeindemitgliedern und der Caritas in Oberhausen unterstützten Barbarianerinnen, den Transport zu finanzieren. Auch wenn in diesem Jahr weniger Sachspenden von Dümpten nachRumänien rollen, weil vieles bereits für Flüchtlinge gespendet worden ist, lassen sich die KFD-Frauen in ihrem Einsatz für die Kinder von Pecio Nou nicht ermutigen. Denn sie wissen, dass viele junge Erwachsene, die dort als Kinder gefördert worden sind, vor allem deshalb eine Ausbildung abschließen, ins Berufsleben einsteigen und eine Familie gründen konnten, weil es Menschen, wie die KFD-Frauen aus St. Barbara gegeben hat, die an sie und ihre Zukunft im eigenen Heimatland geglaubt und etwas dafür getan haben.

Dieser Text erschien im April 2016 im Neuen Ruhrwort

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