Lothar Fink (linsks) und Carsten Welp vor der neuen Beratungsstelle |
Neue Beratungsstelle
Für das laufende Jahr gehen Welp und seine drei Kolleginnen, die jetzt nicht mehr im Awo-Haus an der Bahnstraße 18, sondern in einem MWB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 4 zu finden sind, von ähnlichen Beratungszahlen aus. Als Hauptursache für Verschuldung und private Insolvenz erleben die Awo-Berater den Verlust des Arbeitsplatzes. Aber auch Glücksspiel,- Alkohol- oder Drogensucht oder Scheidung, Trennung und psychische Erkrankungen lassen Menschen jeden Alters und jeder Herkunft in die Schuldenfalle geraten. Immer öfter haben es Carsten Welp und seine Kolleginnen, die ihren von Land, Stadt und Sparkasse mit jährlich insgesamt 290.000 Euro finanzierten Rat kostenfrei an ihre Klienten weitergeben, mit Selbstständigen zu tun, denen die Insolvenz droht, weil ihre Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. In zehn Prozent aller Fälle sind es junge Leute unter 25, die in die Schuldenberatung der Awo kommen, weil sie die Kosten ihrer ersten eigenen Wohnung oder ihres Handyvertrages unterschätzt haben.Früher kommen
"Wir würden uns freuen, wenn die Klienten schon zu uns kommen, wenn sich eine Schuldenproblematik anbahnt und nicht erst dann, wenn der Strom abgestellt ist und die Zwangsräumung der Wohnung kurz bevorsteht", betont Welp. Vor allem bei den Männern, so hört man, sei die Hemmung besonders groß, die Schulden- und Insolvenzberatung der Awo aufzusuchen und damit die eigene Notsituation zu offenbaren.Die für Ratsuchende kostenfreie Schulden- und Insolvenzberatungsstelle der Awo (Friedrich-Ebert-Straße 4/2. Etage) ist unter der Rufnummer 0208/439631310 erreichbar. Sie bietet dienstags (9-12 Uhr) und donnerstags (14-18 Uhr) eine offene Beratung an. Ratsuchende, die auf einen Aufzug angewiesen sind, sollten sich vorab telefonisch anmelden. Sie haben dann die Möglichkeit, mit dem Aufzug der MWB-Geschäftsstelle an der Friedrich-Ebert-Straße 2 die Schulden- und Insolvenzberatung der Arbeiterwohlfahrt im Nachbarhaus zu erreichen. Die Räume ihrer ehemaligen Schuldenberatungsstelle an der Bahnstraße 18 nutzt due Awo jetzt übrigens für ihre Flüchtlings- und Migranten-Beratung.
Dieser Text erschien am 4. Juni 2016 in der Mülheimer Woche
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