Sonntag, 10. April 2016

Elisabeth und Friedrich Engelbert: Ein Leben für die Katholische Arbeitnehmerbewegung

KAB-Präses Pastor Herbert Rücker
bedankt sich bei Elisabeth und
Friedrich Engelbert für ihr
langjähriges Engagement.
Auf dem Tisch von Friedrich Engelbert stapelt sich der Impuls, die Zeitung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. „Die muss ich noch verteilen“, sagt Engelbert, der genau wie der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Jahr 1927 geboren worden ist. Auch mit 88 ist sich Engelbert nicht zu schade dafür die „Zeitung der Bewegung für soziale Gerechtigkeit“ auszutragen.
Dabei müsste er das nicht mehr. Denn nach 52 Jahren in der KAB hat er jetzt kein Amt mehr inne. Gerade erst sind Engelbert und seine 83-jährige Frau Elisabeth vom örtlichen KAB-Präses Pastor Herbert Rücker mit Dank für ihr jahrzehntelanges Engagement verabschiedet worden.
Denn Elisabeth Engelbert, die auch den Seniorenkreis von St. Mariae Geburt leitet, ist für ihren Mann in 52 Jahren KAB immer die Frau an seiner Seite gewesen. „Ohne ihre Unterstützung hätte ich gar nicht tun können, was ich getan habe“, betont Engelbert.
Es war meine Frau, die eines Tages zu mir sagte: Wir müssen einem Verein mitarbeiten, um in unserer Gemeinde mehr soziale Kontakte zu bekommen“, erinnert sich Friedrich Engelbert an den Impuls seiner Frau, der das Ehepaar 1964 zur KAB Herz Jesu brachte. Auch als das Ehepaar und seine Kinder durch Umzug und Gemeindeumbau später die Pfarreien wechselten und aus Herz Jesu 1972 St. Raphael und 2006 St. Mariae Geburt wurde, blieben sie ihrer KAB treu.

Das Eintreten für soziale Gerechtigkeit und das Geborgensein in einer christlichen Gemeinschaft, ist den Engelberts immer wichtig gewesen. Als Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende organisierten sie über gut fünf Jahrzehnte sozialpolitische und religiöse Vortragsveranstaltungen, Wallfahrten, Familienfreizeiten und Bildungsreisen, ob zu Hause in Mülheim, im Sauerland, im Münsterland, in Tirol, in Kevelaer, in Rom oder in Lourdes. „Wir haben alles mitgenommen und mitgemacht. Gut, dass wir es getan haben“, sagt Friedrich Engelbert heute. Nicht ohne Trauer schauen die Engelberts auf das stark bröckelnde katholische Vereins- und Gemeindeleben. „Heute will sich eben niemand mehr festlegen und an eine Sache binden“, erklären sie sich die Tatsache, dass die Zahl der örtliche KAB-Mitglieder-Zahl im Laufe der letzten 30 Jahre von gut 1000 auf rund 40 geschrumpft ist. Jetzt hoffen die Engelberts, die für ihr unermüdliches Engagement 2013 mit der Nikolaus-Groß-Medaille der katholischen Stadtkirche ausgezeichnet worden sind, dass zumindest der Diözesanverband der KAB eine Zukunft hat. Denn sie sind davon überzeugt: „Eine starke Stimme für die soziale Gerechtigkeit und die Gemeinschaft im christlichen Glauben wird heute mehr denn je gebraucht.“

Dieser Text erschien am 2. April 2016 im Neuen Ruhrwort

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