Montag, 18. April 2016

Warum in die Ferne schweifen: Das Ruhrtalhaus der Naturfreunde in Raadt hat als grüne Oase an der Ruhr viel zu bieten

Weitere Informationen zum Ruhrtalhaus
findet man auf der Internetseite
www,ruhrtalhaus.de
Wer in Mülheim die in privaten Wohnraum umgewandelte Jugendherberge am Kahlenberg vermisst, kann am Böllrodt, unweit des Flughafens fündig werden.

Im Ruhrtalhaus der Naturfreunde können Einzelpersonen und Gruppen bis zu 30 Personen für vergleichsweise kleines Geld mitten im Grünen wohnen. „Dieses Angebot wird derzeit vor allem von Kindergartengruppen und Schulklassen genutzt. Wir sind aber auch für Seminare, Geburtstagsgesellschaften oder Einzelübernachtungen von Wanderern und Radtouristen offen“, sagt der Vorsitzende der Naturfreunde, Jürgen Donner.

Je nach Wetterlage nutzen derzeit 2000 bis 3000 Gäste das Ruhrtalhaus, meistens im Rahmen von Klassenfahrten. Das 1932 erbaute und in den 70er und 80er Jahren ausgebaute Naturfreundehaus wird von Miroslaw Pergol und Friederike Gülck betreut.

Weil den Naturfreunden, die sich 1885 in Wien und 1915 in Essen und Mülheim gegründet haben, der Umweltschutz besonders am Herzen liegt, bieten sie bei Bedarf auch ein erlebnispädagogisches Programm mit einer Waldrallye und Gruppenspielen im Wald an.

Dabei können Kinder und Jugendliche unter der qualifizierten Anleitung von Stephanie Beseke, Christoph Bachhuber, Anja Greune und Patrick Meinhardt etwas über die heimische Tier- und Pflanzenwelt sowie über den besonderen ökologischen Wert des Waldes lernen. Das Naturspektrum, das man erleben kann, reicht vom Schlafplatz der Rehe bis zur Wildwiese. „Altersgerecht und spielerisch wollen wir Kindern und Jugendlichen so den Respekt vor der Natur vermitteln“, unterstreicht Beseke, die als Bildungsreferentin für die Naturfreunde-Jugend NRW arbeitet.

„Die Naturfreunde, die in Essen und Mülheim insgesamt rund 370 Mitglieder haben, kommen ursprünglich aus der Arbeiterbewegung. Ihr Ziel war es, vor allem Arbeitern für kleines Geld die Erholung in der Natur zu ermöglichen. Doch auch heute ist unser Angebot unter anderen gesellschaftlichen Vorzeichen wichtig. Gerade in einer multimedial geprägten Gesellschaft nehmen viele Kinder und Jugendliche das Leben und Lernen in der Natur als Kontrastprogramm zu ihrem Alltag immer wieder gerne an“, berichtet Jürgen Donner.

Er weiß aber auch, dass das aufzuglose und nicht gerade barrierefreie Ruhrtalhaus für ältere und unbewegliche Gäste nicht gerade ideal ist. „Aber auch Schulkinder, die im Rollstuhl sitzen, können zu uns kommen. Wir finden für alle eine Lösung und im Notfall wird einfach mit angefasst“, betont der Vorsitzende der Naturfreunde.



Dieser Text erschien am 5. April 2016 in der NRZ und in der WAZ

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