Man soll es nicht glauben. Aber wer in die Kirche geht, kann etwas fürs Leben lernen, zum Beispiel in der Petrikirche. Dort konnte man bei der musikalischen Tersteegen-Lesung erfahren, dass die Anhänger des vor 250 Jahren verstorbenen Dichters, Predigers und Menschenfreundes Gerhard Tersteegen ihm 1903 an der Stelle im Witthausbusch einen Gedenkstein setzten, an der sich Tersteegen liebend gern zur Meditation und zu Erholung zurückzog. Da lag es nahe diesen Gedenkstein mit Tersteegens berühmtester Gedichtzeile: "Ich bete an die Macht der Liebe" zu zieren. Doch, und auch das erfuhren die aufmerksamen Zuhörer in der Petrikirche, nach dem die postumen Tersteegen-Jünger feststellen mussten, dass etliche Liebespaare Tersteegen beim Wort nahmen und sich an seinem Gedenkstein zum Stell-dich-ein trafen, war das den frommen Christenmenschen nicht recht. Deshalb ergänzten sie Tersteegens Vers um dessen Folgezeile,...die sich in Jesus offenbart. Doch das wird die Liebespaare, die sich dort zum Kuscheln und Knutschen trafen wohl ebenso wenig gestört haben wie den lieben Gott selbst, dem jede Form der Nächstenliebe recht sein dürfte.
Dieser Text erschien am 23. Januar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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