Heiland, schmeiß Geld runter. So rief mein Religionslehrer in die Klasse, wenn eines seiner Schäfchen die Frohe Botschaft nicht verstehen oder nicht praktizieren wollte. So muss es Mülheims katholischen Gottesmännern gehen, wenn sie gestern in der NRZ lesen mussten, dass nur 8,7 Prozent ihrer Schäfchen zum Gottesdienst kommen und den 302 Kirchenaustritten des Jahres 2016 nur 4 Kircheintritte gegenüber standen. Das ist auch im Luther-Jahr kein Grund zur Schadenfreude. Denn auch den evangelischen Hirten laufen Schäfchen davon.
„Heiland, hilf!“ mag der bedrückte Christenmensch da flehen. Doch das allein wird wohl nicht helfen, wenn das Bodenpersonal nicht dafür sorgt, dass Kirchen mehr als ein großer prächtiger Gebetsraum sind, sondern sie zu anziehenden und wärmenden Orten werden, die in einer oft kalten Welt mehr denn je gebraucht werden, um Menschen zusammenzubringen, damit sie nicht nur miteinander beten, sondern sich in der Begegnung und im Gespräch, die im besten Fall zur gemeinsamen Tat führen, mit dem Brot der christlichen Nächstenliebe stärken und helfen. Wenn Kirche so alltäglich wird, wird sie auch wieder für alle Schäfchen attraktiv.
Dieser Text erschien am 27. Juli 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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