Samstag, 28. Dezember 2019

In Memoriam Franz Püll

Auf die Frage: „Was würden Sie aus Ihrer langen Lebenserfahrung heraus heutigen Wählern und Gewählten raten?“, antwortete der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Franz Püll im August in einem Interview mit dieser Zeitung: „Wir müssen erkennen, dass uns nur das Prinzip der christlichen Nächstenliebe als Gesellschaft weiterbringt. Der pure Egoismus führt in die Sackgasse. Ich glaube auch weiterhin, dass wir Volksparteien brauchen, die einen gesellschaftlichen Interessenausgleich herstellen.

70 Jahre nach der ersten Bundestagswahl, erinnerte sich der 92-jährige Schornsteinfegermeister im an die Geburtsstunde der deutschen Nachkriegsdemokratie, die er ab 1969 als Christdemokrat, Landesinnungsmeister, Ratsherr, Landtagsabgeordneter und Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf aktiv mitgestaltet hat. Am Heiligen Abend ist Franz Püll gestorben. Er wird nicht nur seinen drei Kindern fehlen. Nicht nur als Mitglied im Petitionsausschuss des Landtages, dem Püll von 1980 bis 1995 angehörte, stand er Rat und Hilfesuchenden Mitbürgern zur Seite, wenn sie in die Mühlen von Bürokratie und Gesetzgebung geraten waren. Zusammen mit seinem Mülheimer SPD-Parlamentskollegen Bodo Hombach setzte Püll die Einführung einer Meistergründungsprämie durch. Im bereits zitierten Interview mit dieser Zeitung hat Püll betont, wäre er noch politisch aktiv, würde er sich für die Abschaffung der Straßenbaubeiträge einsetzen, die Hauseigentümer zu zahlen hätten.


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