Samstag, 13. Oktober 2018

Sichere Steuerleute gesucht

Wer zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Zug oder mit Bus und Bahn fährt, tut etwas für unsere Umwelt. Doch leider tut er nicht immer etwas für seine Gesundheit. Zwar steht das Recht auf körperliche Unversehrtheit im Grundgesetz. Doch das vergessen viele Fahrradfahrer und Autofahrer, sobald sie sich hinter ihr Lenkrad oder ihren Lenker setzen und los fahren und selbst in Fußgängerzonen oder auf Fußgängerüberwegen ihr Recht des Stärkeren durchsetzen.
Gott sei Dank sind auch noch Schutzengel unterwegs, die die chronische Kurzsichtigkeit der irdischen Verkehrsteilnehmer ausbügeln. Sonst wären unsere Krankenhäuser noch überfüllter und überforderter, als sie es jetzt schon sind.

Auch als Fahrgast der Deutschen Bahn spielt man  mit seiner Gesundheit, wenn man sich über die Verspätungen und Zugausfälle ärgert oder beim rasenden Bahnsteigwechsel Hals- und Beinbruch riskiert, weil es die Deutsche-Bahn-Stimme aus dem Lautsprecher verlangt: "Zug Xy fährt heute ausnahmsweise auf Gleis Z ab. Bitte, Vorsicht bei der Einfahrt!" Mehr Vorsicht mit Rücksicht würde man auch jenen Autofahrern wünschen, die bedenkenlos Geh- und Radwege zuparken oder frei nach Hermann van Veen: "Weg, da. Weg, da. Wir haben keine Zeit!" tollkühn Radfahrern oder Fußgängern den Weg abschneiden. Da fällt einem Erich Kästner ein: "Leben ist immer lebensgefährlich!" Der Mann war wohl auch als Fußgänger, Radfahrer oder als Bus,- Bahn und Zugfahrer in bewegten Zeiten unterwegs. Wie er wünschen wir uns auch heute weitsichtigere Steuerleute. Und das sicher nicht nur am Steuer von Autos, Fahrrändern, Bussen, Zügen und Straßenbahnen.

Dieser Text erschien am 13. Oktober 2018 in der NRZ

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