Sonntag, 5. November 2017

Wer zu Fuß geht, kommt weiter

Gestern kam ich mit drei stattlichen Damen in Kontakt. Sie traten mir im Aufzug nahe. Mir war diese Begegnung nicht unangenehm. Denn die Damen konnten sich sehen lassen und machten einen sympathischen Eindruck. Als reifer und ebenfalls nicht gerade schmaler Junggeselle ist man ja heute im schnellen Auf und Ab des Lebens für jede angenehme Begegnung mit dem anderen Geschlecht. dankbar.  Doch dem Aufzug waren solche Ambitionen fremd. Per blinkender Leuchtschrift und Warnsignal machte er dem stattlichen Herrn und den drei stattlichen Damen klar: Ein Quartett von eurem Format ist mir zu viel.

Und so trennten sich auch schon wieder die Wege der Fahrgäste, ehe sie sich vielleicht hätten kreuzen können. Zurück blieb die Einsicht: Zu viel ist zu viel, wenn es am Ende zu dicke kommt.
Deshalb, meine stattlichen Damen und Herrn, gehen wir demnächst vielleicht lieber und öfter zu Fuß. Treppe auf Treppe ab. Das tut unserer Figur und Kondition ebenso gut, wie der Chance mit der Frau oder dem Mann unseres Lebens ins Gespräch zu kommen, wenn er oder sie uns den begegnen, ohne das uns ein gefühlloser Aufzug einen Strich durch die Rechnung macht.

Dieser Text erschien am 4. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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