Eine interessante Idee. Sie oder ich summen oder singen das Lied: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ und schon wieder dieser Tag, der die Wende von der Fastnacht zur Fastenzeit markiert, auf unbestimmte Zeit verschoben.
So haben es zumindest die närrischen Regenten bei ihrer Proklamation in der Stadthalle verkündet. Wie wollen die Tollitäten erfahren, wer wo was von wem ein Lied zu singen hat? Aber denken wird die Idee doch mal zu Ende! Nie wieder fasten! Das Leben nie wieder nüchtern betrachten! Immer gut drauf sein! 365 Tage im Jahr singen, schunkeln, klatschen und bützen. Was auf den ersten Blick verführerisch klingt, lässt mich bei genauerer Betrachtung an Heinrich Bölls Erzählung: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ denken. Eine Tante, die das ganze Jahr über Weihnachten feiern möchte, treibt damit ihre gesamte Familie in den Wahnsinn. Wenn wir uns einmal als Mülheimer Stadt-Familie betrachten, brauchen wir wohl nicht viel Fantasie, um uns vorzustellen, dass es zu einem Horrorszenario kommen würde, wenn wir dazu gezwungen wären, rund ums Jahr närrisch sein zu müssen. So närrisch kann keiner sein. Deshalb ist am Aschermittwoch Gott sei Dank alles vorbei.
Dieser Text erschien am 13. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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