Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben oder die Ruhrbahn. Das erfuhr gestern eine Frau, die mit der Straßenbahn unterwegs war. Sie war zu spät am Drücker, als die Bahn die Haltestelle ihrer Wahl erreichte. Die Türen waren geschlossen und blieben es auch. Selbst das Klopfen an die Tür der Fahrerkabine half nichts. Der Steuermann ließ sich nicht erweichen und beirren, denn die Ampel zeigte Grün und der Verkehr musste fließen und die verhinderte Aussteigerin bis zur nächsten Haltestelle mitfahren. Nach einem ersten Aufbäumen nahm die unfreiwillige Mitfahrerin den Umweg zu ihrem Ziel hin.
Vielleicht sollten die Berliner Koalitionsverhandlungen ja demnächst in einer Straßenbahn der Ruhrbahn stattfinden. Aussteigen dürfen die Verhandlungspartner erst, wenn sie ein Ergebnis vorlegen können. Sonst geht es weiter rund.
Dieser Text erschien am 23. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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