Freitag, 27. Oktober 2017

Neues Hildegardishaus entsteht: Die Contilia setzt aus finanziellen und technischen Gründen auf einen Neubau statt auf einen Umbau

Das neue Fildegardishaus in einer Computeranimation der Contilia-Gruppe
Broich An der Kirchstraße haben die Bauarbeiten für das neue Hildegardishaus begonnen. Bauherr, Betreiber und Investor ist die Pflege- und Betreuungs GmbH der Contilia Gruppe. Ihr Geschäftsführer Thomas Behler geht davon aus, dass die Bauarbeiten im vierten Quartal 2018 abgeschlossen werden können.

Auf vier barrierefreien Etagen entstehen vier Wohngruppen mit 56 Einzelzimmern. Das Investitionsvolumen beziffert Behler mit sechs Millionen Euro. „Ein Neubau kommt uns am Ende nicht teurer und erleichtert eine moderne und barrierefreie Gestaltung des Hauses“, begründet der Geschäftsführer die Entscheidung gegen den ursprünglich geplanten Umbau des alten Hildegardishauses. So wird der Haupteingang des neuen Hildegardishauses an der Kirchstraße über eine Rampe ebenerdig erreichbar sein. Vor dem Haupteingang des alten Hildegardishauses musste man drei Stufen überwinden.

Thomas Behler schätzt, dass 60 Mitarbeiter im neuen Hildegardishaus tätig sein werden.

Im abgerissenen Hildegardishaus der katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt, das zuletzt als Flühtlingsunterkunft genutzt worden war, wohnten bis 2014 44 Senioren. Sie zogen damals ins neue Contilia-Altenheim am Schloss Broich um. Damals hatte Contilia, die das Hildegardishaus seit 2009 betreibt, das Investitionsvolumen für den Neunbau am Schloss Broich und den damals noch geplanten Umbau an der Kirchestraße mit 10,2 Millionen Euro veranschlagt.

Seit 2016 betreibt die Contilia auch das Engelbertusstift an der Seilerstraße. Außerdem besorgte die Gruppe im Auftrag der Vereinigen August-Thyssen-Stiftungen die Verwaltung und das Management des Franziskushauses. Auch das Sankt-Marien-Hospital gehört zur Contilia-Gruppe.
1954 eröffnet

Die damalige Pfarrgemeinde Herz Jesu eröffnete das dreigeschossige Hildesgardishaus 1954. Anfangs fanden 20 Senioren dort ein Zuhause, das von Franziskamerinnen betreut wurde. Die Baukosten des Hauses wurden damals mit 180 000 Mark angegeben. Der Betrieb des Altenheims, das später zunächst 30 und dann 40 Bewohnern ein betreutes Heim verschaffte, wurde zu je einem Drittel von der Stadt, der katholischen Pfarrgemeinde Herz Jesu und dem Land NRW finanziert. Über zwei Jahrzehnte führten die Franziskanerinnen das Haus, ehe sie aus Altersgründen und mangels Ordensnachwuchs ihre Stellung räumen mussten. Die Pfarrgemeinde Herz Jesu wurde mit der katholischen Gemeindeumstrukturierung 2006 Teil-Gemeinde der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. Sie trat damit ihre Eigentumsrechte am jetzt abgerissenen Hildegardishaus und dessen Grundstück an die neue Groß-Pfarrei Mariä Himmelfahrt ab, Die ließ das Hildegardishaus bis zum Betreiberwechsel 2009 von der Altenhilfe- und Betriebsgesellschaft St. Engelbert führen.

Die Contilia-Gruppe


2014 schlossen sich die Contilia GmbH und die katholischen Kliniken der Ruhrhalbinsel zur Contilia-Gruppe zusammen.  Die Gruppe beschäftigt 4500 Mitarbeiter in den Bereichen Gesundheit und Pflege. Sie betreibt sechs Krankenhäuser mit 1400 Betten, zu denen auch das 1887 gegründete St. Marien-Hospital gehört.  Darüber hinaus gehören elf Senioreneinrichtungen, stationäre wie ambulante Rehabilitationseinrichtungen und ambulante Pflegedienste zur Gruppe.

Dieser Text erschien am 27. Oktober in NRZ/WAZ


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wo die Kumpel zuhause waren

  Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...