Montag, 22. Januar 2018

Vom Dorf zur Stadt: Ein Zeitsprung an der Oberheidstraße

Eine Postkartenansicht aus dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
www.stadtarchiv-mh.de
Heute stellen wir eine Postkartenansicht aus dem Jahr 1900 einer Fotografie aus dem August 2017 gegenüber. Wir befinden uns auf der Oberheidstraße, benannt nach einem bereits 1720 urkundlich erwähnten Bauernhof in Dümpten.

Auf der Postkartenansicht sehen wir rechts die Evangelische Kirche, die 1892 errichtet wurde. Die heutige evangelische Kirche an der Oberheidstraße, die zur Lukaskirchengemeinde gehört, sehen wir heute weiterhin auf der rechten Straßenseite, auch wenn sie in dieser Perspektive, außerhalb des Bildes steht.
Stattdessen richtet sich unser Blick auf das neue Dümptener Karree, das die SWB dort errichten lässt. Der Bildvergleich zeigt, wie sich Dümpten verändert hat. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten die Menschen in Dümpten vor allem von der Landwirtschaft und vom Bergbau. Von Straßenbahn und Autos war damals in Oberdümpten noch keine Rede. Man ging zu Fuß oder bewegte sich mit Pferd und Wagen weiter.

Das 20. Jahrhundert brachte für Dümpten einen Umschwung. 1904 wurde es unter der Führung von Paul Beuther zur eigenständigen Bürgermeisterei, nach dem es zuvor (ab 1878) Teil der Landbürgermeisterei Styrum gewesen war. Doch 1910 war es mit der Eigenständigkeit vorbei. Das „Königreich“ Dümpten wurde zum Mülheimer Stadtteil, in dem heute rund 25 000 Menschen wohnen.

Die Tatsache, dass sich in Dümpten 1960 ein Bürgerverein, 1968 ein Seniorenclub und 1996 die Werbegemeinschaft Wir im Königreich, kurz WIK gegründet haben, ist Ausdruck eines nach wie vor starken Dümptener Bürgersinns, der sich mit dem Stadtteil identifiziert.


Dieser Text erschien am 22. Januar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung

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