Dienstag, 2. Januar 2018

Evangelische Kirche zeichnet ihre ehrenamtlichen Jugendarbeiter aus

"Mannschaftsfoto" bei der Preisverleihung im Altenhof
Foto: Annika Lante
Stehende Ovationen bekamen die ehrenamtlichen Jugendarbeiter aus den Gemeinden, die stellvertretend für ihre insgesamt 100 Kollegen beim Jahresempfang des evangelischen Kirchenkreises an der Ruhr dessen Hoffnungspreis entgegennahmen. "In einer Zeit, in der viele Jugendliche und junge Erwachsene in Ausbildung und Beruf sehr eingespannt sind, finde ich es bemerkenswert, dass so viele junge Leute ihre Freizeit investieren, um sich ehrenamtlich für ihre Altersgenossen zu engagieren. Und genau diesen Einsatz wollen wir mit unserer Auszeichnung würdigen und ermutigen", sagte Superintendent Gerald Hillebrand im Altenhof.
Gemeinsam spielen, basteln, kochen, Theater spielen, Jugendgottesdienste gestalten, zu Karaoke-Abenden einladen, auf dem Ijsselmeer segeln gehen, Beach-Volleyball- und Fußballturniere ausrichten, Nachwuchsbands eine Festivalbühne bereiten, kostenlose Schulaufgabenhilfe anbieten, beim Jugendfestival Voll die Ruhr mit von der Partie sein, zu politischen Informationsfahrten (etwa nach Berlin) einladen, gemeinsam Kirchentage besuchen oder auch Konfirmanden unterrichten. Das alles und noch viel mehr kann heute evangelische Kinder- und Jugendarbeit sein.

Bert Walther, hauptamtlicher Jugendreferent beim Kirchenkreis nennt stadtweit rund 60 Projekte und Gruppen, die allein im zu Ende gehenden Jahr fast 2500 junge Menschen zwischen sechs und 27 Jahren erreicht haben. Und warum engagiert man sich heute in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche und besucht dafür sogar Fortbildungsveranstaltungen?

"Hier kann man sich ohne Angst einfach mal ausprobieren und wenn man damit auf die Schnauze fällt, ist das auch kein Drama. Das macht selbstbewusst", sagt der 22-jährige Student Julian Kock. "Hier trifft man offene und interessante Menschen, mit denen es einfach Spaß macht, sich gemeinsam zu engagieren. Das ist für mich eine Herzenssache", erklärt die 15-jährige Schülerin Marie Kaschak. "Uns ist es wichtig, den Jugendlichen die Fähigkeit mitzugeben, sich ihren eigenen Kopf zu machen und Dinge kritisch zu hinterfragen", unterstreicht der 21-jährige Student Felix Hofmann aus der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim. Und für die aus der gleichen Gemeinde kommende Schülerin Annika Matzak (16) steht fest: "In der evangelischen Jugendarbeit habe ich Selbstbewusstsein und neue Freunde gewonnen."

Und was machen die evangelischen Jugendarbeiter mit dem Preisgeld von 1500 Euro? Das Geld, so kündigten ihre Stellvertreter an, soll unter anderem in die Veranstaltung eines großen Karaoke-Abends investiert werden. 


Dieser Text erschien am 4. Dezember 2017 im Lokalkompass und in der Mülheimer Woche

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