Montag, 27. Juni 2011

Seit 65 Jahren in der politischen Diaspora aktiv: Die CDU im Mülheimer Norden will nicht zur Ruhe kommen



Mit 65 Jahren geht man normalerweise in den Ruhestand. So alt ist jetzt auch der CDU-Ortsverband Nord. „Doch wir werden mit 65 nicht zur Ruhe kommen. Denn wir haben zwar viel unternommen, aber längst noch nicht alles erreicht. Und wir haben noch viel Energie“, sagte die Ortsverbandsvorsitzende und Ratsfrau Ursula Schröder am Freitag beim Geburtstagsfest im Gemeindehaus am Steigerweg. Künftig möchte sie den Ortsverband noch stärker als bisher für an einer Mitarbeit interessierte Bürger öffnen.




Schröder, die den Ortsverband Nord seit 2002 führt, macht sich keine Illusionen darüber, dass die Stadtteile Winkhausen, Eppinghofen, Papenbusch und Mellinghofen für die CDU eine politische Diaspora darstellen, die aus ihrer Perspektive "dunkelrot" ist. Dabei war der Norden in der Gründungsphase der CDU mit 91 "Aufnahmen" der mitgliederstärkste Ortsverband, der in der Spitze bis zu 140 Mitglieder zählte. "Wenn wir hier bei einer Wahl zwei oder drei Prozent dazu gewinnen, ist das für uns schon ein großer Sieg", betont Schröder. Wenn der Ortsverband, der heute 89 Mitglieder hat, Stadtverordnete stellt. dann werden sie nicht direkt gewählt, sondern ziehen über die Reserveliste ihrer Partei in den Rat ein.






Ursula Schröder, die sich zusammen mit ihren Kollegen aus dem Ortsverbandsvorstandsvorstand bei Stadtteilrundgängen ein Bild über aktuelle Probleme macht, ist das 15. Ratsmitglied, das seit 1956 für den Ortsverband Nord ins Stadtparlament eingezogen ist. Auf der aktuellen Agenda der Nord-CDU stehen neben dem Dauerbrenner Sauberkeit und Ordnung unter anderem Instandsetzungsmaßnahmen an Einfallstraßen, der Ausbau der Übermittagbetreuung an der Realschule Mellinghofer Straße, die Schaffung von Nahversorgungszentren in der Papenbusch-Siedlung. der Naturschutz im Winkhauser Tal, die Bebauung des Klöttschens und die Überplanung der alten Feuerwache an der Aktienstraße.






Der Kreisparteivorsitzende Andreas Schmidt, der seine politische Laufbahn mit 18 Jahren als Schriftführer des Ortsverbandes Nord begonnen hatte, nahm die kommunalpolitisch aktiven Bürger aller Parteien bei der Jubiläumsfeier im Gemeindehaus am Steigerweg ausdrücklich in Schutz: „Es ist immer leichter, auf den Golfplatz zu gehen und alles zu kritisieren, als es selbst besser zu machen “, betonte er. Der aus Eppinghofen stammende Oberbürgermeister Hagens, Jörg Dehm, dessen politischer Werdegang ebenfalls im Vorstand der CDU-Nord begonnen hatte, sprang für die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker in die Bresche. „Sie sind weder korrupt noch dumm und arbeiten in ihrer Freizeit Hunderte von Vorlagen durch“, unterstrich der Hagener OB.






Er machte deutlich, dass seine erste und zweite Heimatstadt vor vergleichbaren Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, Schulden abzubauen und die kommunale Infrastruktur dem demografischen Wandel anzupassen.Trotz „permanenter Mangelverwaltung“ ist Dehm davon überzeugt, „dass Kommunalpolitik auch Freude machen kann, wenn es uns gelingt, die Bürger mit ins Boot zu holen und ihre Lebensbedingungen an der einen oder anderen Stelle zu verbessern.“






Dehm bekannte sich angesichts der kommunalen Verschuldung zur finanzpolitischen Eigenverantwortung der Städte, machte aber auch deutlich, dass die Kommunen ihre Probleme nur mit Hilfe von Bund und Land lösen könnten.


Text zu diesem Thema erschienen am 16. Juni und am 23. Juni 2011 in NRZ und WAZ

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