Sonntag, 24. Februar 2019

Frohe Botschaft, mal ganz fröhlich

Prinzessin Martina I., Prinz Johannes II., Hofmarschall Heino Passmann,
Hauptausschuss-Präsident Markus Uferkamp und Pfarrer Michael Manu
beim Karnevalsgottesdienst in der Immanuelkirche 
So voll ist die Immanuelkirche an der Kaiser-Wilhelm-Straße sonst nur an Weihnachten. Doch es ist ein Karnevalssonntag. Die kostümierten Gemeindemitglieder, Tanzmariechen, Musikzüge und Tollitäten zeigen es. Der karnevalsbegeisterte Pfarrer Michael Manz zieht alle Register und schlüpft bei seiner Büttenpredigt in die Rolles des Liebesgottes Amor: „Am liebsten würde ich ja nicht nur einen großen Pfeil, sondern ganz viele kleine Pfeile abschießen, damit sich ganz viele Menschen, auch die im Rat unserer Stadt ein bisschen mehr lieb haben“, sagt Manz.
Von der Liebe ist auch die Rede in den Karnevalsschlagern „Viva Colonia“ und „Die Liebe gewinnt“. Die Höhner und die Brinks lassen grüßen. Das „Viva Colonia“ wird in „Viva Lukania“ abgewandelt. Wir sind ja in der Evangelischen Lukaskirchengemeinde. "Und deshalb lassen wir den Dom nicht in Köln, sondern in Styrum stehen", betont Pfarrer Manz. Nicht nur die kleinen und großen Tollitäten, sondern auch die keinen und großen Tanzmariechen der Ersten Großen Mülheimer Karnevalsgesellschaft zeigen, dass sie ihre Kunst auch unter den räumlichen Bedingungen einer gut 125 Jahre alten Kirche beherrschen. „Das hat schon fast Sitzungscharakter und ist ein toller Höhepunkt unserer Session“, freut sich der Präsident des Hauptausschusses Groß Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, am Ende des zweistündigen, aber dennoch kurzweiligen Karnevalsgottesdienstes. Ausdrücklich lädt er die Gemeinde zum Rosenmontagszug ein, der am 4. März ab 14 Uhr mit den Pfarrern Michael Manz, Michael Clemens und Michael Janßen an Bord, durch die Innenstadt rollen wird. „Ich habe schon als Kind gerne Hans-Joachim Kuhlenkampf gesehen. Das hat mich geprägt“, entschuldigt sich der Pfarrer für seine Überziehung und schenkt allen Gottedienstbesuchern zum Abschied ein Los der Rosenmontagstombola.
Tatsächlich hat sich der der karnevalistische Gottesdienst in die Länge gezogen. Doch auch ein Narrenspiel, in dem Manz und seine Presbyteriumskollegen darüber grübeln wie sie die närrischen Vorgaben ihrer Landeskirche während des Karnevals umsetzen können, ein Geburtstagsständchen für Ex-Prinz Klaus Groth und die Prämierung der besten Kostüme brauchen ihren Zeit im Karnevalsgottesdienst. Und so können sich am Ende zwei „Glocken“-Damen, zwei „Köchinnen“ und eine Hippie-Frau über Konzertkarten, eine Karnevals-CD und einen Cartoon-Band des Karikaturisten Thomas Plaßmann freuen.
Dieser Text erschien am 17. Februar 2019 im Lokalkompass

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