Samstag, 9. Februar 2019

Erleuchtende Erkenntnis

Gestern sah ich an der Straßebahnhaltestelle vor einer Mülheimer Schule ein weinendes Mädchen, das von seinen Klassenkammeraden getröstet werden musste. Offensichtlich war das gerade ausgeteilte Halbjahreszeugnis der Anstoß für ihre Trauer. „Ich bekomme von meinem Vater für mein Zeugnis auch keinen Cent“, ließ sie eine Mitschülerin wissen. „Ich bestimmt auch nicht“, bekräftigte ein Klassenkamerad, der offensichtlich auch weit von der 1,0 entfernt war. Auch ich kenne aus meinem Schülerleben solch bittere Momente, in denen man Schwarz auf Weiß erfährt, dass die eigenen Lernanstrengungen nicht ausreichend waren. Zu Details fragen Sie besser nicht meinen alten Mathematiklehrer. Allen, die gestern ein Zeugnis bekommen haben, dessen Noten ihre Eltern nicht frohlocken lässt, sei die Geschichte des Physikers und Erfinders Thomas Alva Edison (1847-1931) als Trost mit auf den Weg gegeben. Ihm wurde angesichts seiner schlechten Schulnoten von seinem Lehrer bescheinigt, „ein Hohlkopf“ zu sein. Der Mann strafte seinen Lehrer Lügen, in dem er nicht nur mit der Erfindung der Glühbirne, anno 1879, der Menschheit ein Licht aufgehen ließ. 

Dieser Text erschien am 9. Februar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung

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