Samstag, 12. Dezember 2009

Rolf Schulze von Pro Altstadt fordert ein geschlossenes Weihnachtsmarktkonzept, für das gilt: Gemeinsam sind wir stark

Der zehnte Adventsmarkt in der Altstadt geht morgen zu Ende. Zeit für eine vorläufige Bilanz. Deshalb sprach ich mit dem Organisator des Marktes, Rolf Schulze, vom Verein Pro Altsadt.

Was hat sich beim Adventsmarkt in der Altstadt bewährt?
Was sich bewährt hat, ist die Ausdehnung des Adventsmarktes, der sich anfang nur auf das historische Dreieck zwischen Kettwiger Straße, Hagdorn und Muhhrenkamp erstreckte und im Laufe der Jahre dann erst bis zur Petrikirche und dann auch über die Althofstraße bis zur Marienkirche ausgeweitet werden konnte. Besonders hervorzuheben ist auch das noch relativ neue Engagement der katholischen Gemeinde St. Mariae Geburt, die jetzt zum zweiten Mal mit dabei ist und in diesem Jahr drei Stände und ein Festzelt betreut. Der Markt hat inzwischen eine soziale Funktion bekommen. Wir haben hier mehr als 20 gemeinützige Gruppen und Vereine, die mit einem Stand auf dem Adventsmarkt vertreten sind und dafür auch keine Standgebühr bezahlen müssen. Bewährt hat sich auch das Wichteldorf am Teinerplatz, wo sich Organisationen, Kindergärten und Grundschulen präsentieren können und offensichtlich auch Spaß daran haben, Unsere Markenzeichen sind: keine Musik, keine Karussells, sozial verbindene Geschichten und die Möglichkeit für Familien mit kleinem Geldbeutel, über den Markt gehen zu können, ohne traurige Augen zu bekommen. weil man sich dies und das nicht leisten kannn.

Was ließe sich noch verbessern?
Wir haben ein gutes Gespräch mit der MST geführt und sind uns einig, dass der Weihnachtsmarkt in Mülheim ein geschlossenes Konzept braucht. Und daran müssen alle beteiligten Parteien gemeinsam arbeiten. Das fängt mit der Bewerbung an. Wir müssen dazu kommen, das wir sagen: So sieht der Weihnachtsmarkt aus und nicht, wie bisher: Da ist ein Weihnachtsmarkt, dort ist ein Weihnachtsmarkt und da ist die Schloss-Weihnacht. Da müssen wir zu einem Miteinander und nicht zu einem Gegeneinander kommen.

Hat sich der Adventsmarkt in der Altstadt nicht so gut etabliert, dass der Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße überflüssig geworden ist?
Das glaube ich nicht, weil da zu viele Interessen der Händler und der Werbegemeinschaft Innenstadt vorhanden sind. Der Weihnachtsmarkt muss nur anders gestaltet werden. Das, was man landläufig im Volksmund als „Fressmeile” bezeichnet, wird von den Leuten einfach nicht angenommen. Dabei kann man mit weniger mehr erreichen, wenn man die Markthändler mit einbezieht und sie dazu bringt auch selbst mehr zu investieren, etwa in eine stimmungsvolle Dekoration. Nasen und Augen müssen angesprochen werden. Dann funktioniert das Geschäft auch. Auf dem Adventsmarkt in der Altstadt könnten wir sicher auch noch mehr gemeinnützige Vereine mit einem Stand gebrauchen.

Wie sieht es in diesem Jahr mit dem Publikumszuspruch aus?
Am Sonntag sind natürlich alle ins Wasser gefallen. Aber vorgestern, an einem ganz normalen Mittwoch, war der Markt proppenvoll. Wir haben inzwischen auch immer mehr auswärtige Besucher. Hier gilt: Jeder Mülheimer ist Touristiker. Und wenn Mülheimer auswärtigen Freunden davon erzählen, dass ihnen der Adventsmarkt gefällt, ist das für uns die beste Werbung. Unsere Altstadt ist zwar klein, aber sie hat Charme und wird gerade von vielen auswärtigen Besuchern als „schnuckelig” empfunden.

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