Montag, 21. August 2017

Rudern und genießen: Ein Zeitsprung zwischen dem Leinpfad und der Mendener Straße

Das alte Boots- und Gasthaus Ruhrtal um 1900
Eine Postkartenansicht aus dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr 
Als diese Postkartenzeichnung aus dem Stadtarchiv entstand, wurde auf der Ruhr bereits gerudert. Und die Gäste der Gaststätte Ruhrtal genossen vom Bootshaus zwischen der Mendener Straße und dem Leinpfad die Aussicht auf die Ruhr.

Anno 1906 taten sich zwölf ruder-begeisterte Mülheimer zum Wassersportverein zusammen, der sportlich erfolgreich, bis heute an der Mendener Straße 68 zu Hause ist. 1921 kaufte der Verein das Gasthaus und machte es zu seinem Vereinshaus. War das Rudern beim WSV zunächst reine Männersache, so wurden ab 1913 auch Ruderinnen zugelassen, die ab 1930 die erste Damenriege des Vereins bildeten. Auf der Poskartenansicht aus dem frühen 20. Jahrhundert sieht man noch keine Mendener Brücke. Sie wurde erst 1938 als Hermann-Göring-Brücke eingeweiht und zerschnitt damit das Vereinsgrundstück des Mülheimer Wassersportvereins. 

Die Bomben des Zweiten Weltkrieges zerstörten 1943 auch das Vereinshaus an der Ruhr. Die Ruderer des WSVs mussten bei Null anfangen. Obwohl es bereits in den 50er Jahren Pläne für den Neubau eines Vereinshauses gab, wurde diese Vision erst 1965 Wirklichkeit. Obwohl die Vereinsmitglieder reichlich spendeten und selbst Hand anlegten, brauchte es seine Zeit, bevor die Bausumme zusammengebracht werden konnte. Auch nach der Eröffnung des neuen Bootshauses teilte sich der WSV sein Haus aus finanziellen Gründen immer wieder mit Mietern. Mal war es ein Ingenieurbüro und dann wieder eine Tanzschule.  Heute kann man dort im griechischen Restaurant Ruhrterrasse, der Name ist Programm, mit bester Aussicht auf die Ruhr, speisten. Zurück zu den Wurzeln. Das Gasthaus Ruhrtal lässt grüßen. 


Dieser Text erschien am 21. August 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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