Donnerstag, 30. Juli 2015

12 Uhr mittags in Saarn: Ein Hauch von Beschaulichkeit

12 Uhr und die Sonne lacht. Ideale Bedingungen für einen Rundgang durch das Saarner Dorf. Mit dabei sind Hans-Theo Horn von den Saarner Klosterfreunden und Friedrich-Wilhelm von Gehlen, aktives Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde Saarn-Broich und des Stammtisches Aul Ssaan. Beide sind in Saarn geboren und mit dem Stadtteil eng verbunden. Beide sind am Klostermarkt zur Schule gegangen und können sich noch an die Zeiten erinnern, als es dort auf dem Schulhof nach Konfessionen getrennte Toiletten gab. Heimat ist eben da, wo die eigenen Erinnerungen sind, die man mit anderen teilen kann. Horn (Jahrgang 1941) hat sich in den 70er und 80er Jahren bei der Restaurierung des Saarner Klosters einen Namen als „Klosterbruder“ gemacht. Gehlen (Jahrgang 1946) lädt regelmäßig zum Saarner Dorfrundgang ein, engagiert sich mit anderen Mitgliedern für die offene Dorfkirche und verkörperte früher zusammen mit dem 2003 verstorbenen Walter Ferschen und heute zusammen mit seinem Stammtischbruder Hermann-Josef Hüßelbeck die mit dem kölschen Duo Tünnes und Schäl vergleichbaren Saarner Originale Jan und Hinnerk. Gleich zum Auftakt des Rundgangs gibt von Gehlen, alias Hinnerk, ein klassischen Dialog der beiden Stadtteiloriginale zum Besten: „Jan, wie bist du auf die andere Seite der Kölner Straße gekommen? Ganz einfach, ich bin hier geboren!“ Tatsächlich hat die in den 30er Jahren ausgebaute und stark befahrene Straße den alten Saarnern nicht nur einen Teil ihres Klosters, sondern auch etwas von der dörflichen Beschaulichkeit ihres Ortskernes genommen.

Dieser Text erschien am 13. Juni 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung

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