Dienstag, 18. Juni 2019

Remberg rockt


Ganz klar. Wer nicht dabei war, hat was verpasst. „Remberg rockt“ war mehr als ein Schülerbandfestival. Hier ging es nicht nur um Musik, sondern auch darum, das Leben zu feiern.

Auf dem Förderschulgelände an der Rembergstraße machte sich am Samstagnachmittag so etwas wie die Stimmung bei einem Familienpicknick breit.

„Remberg rockt“. Das waren nicht nur 120 junge Musiker und Sängerinnen aus neun Bands und einem Vokal-Ensemble, die auf zwei Bühnen das in der goldenen Mitte platzierte Publikum mit einem abwechslungsreichen und schwungvollen Musik-Mix á la Jazz, Rock und Pop zum Mitswingen, Mitklatschen und zum Teil sogar zum Mittanzen brachten. Das Schülerbandfestival, das trotz zwischenzeitlicher Wolken und vereinzelter Regentropfen von der Sonne beschienen wurde, war ein schönes Fest der Generationen vom Kinderwagen bis zum Rollator. Hier konnte jedes Alter und jedes Temperament etwas für sich finden, egal, ob man in der Cafeteria oder auf dem Spielplatz und im Spielparcours zwischendurch etwas Abstand von der nicht nur professionell vorgetragenen, sondern auch von Piet Wiesenmüller und Sebastian Weber tontechnisch exzellent inszenierten Musik nehmen wollte. So vergingen vier Festivalstunden wie im Flug. Jeder Auftritt war für die Zuhörer und Zuschauer ein Genuss. Deshalb geizte das begeisterte Publikum auch nicht mit Applaus. Alle Musiker und Sänger überzeugten mit professioneller Klangkunst oder mit Enthusiasmus oder mit beidem.

„Hier schafft Musik Emotionen und Gemeinschaft. Und alle auf und vor den beiden Bühnen haben ihren Spaß“, freute sich Bürgermeisterin Margarete Wietelmann, die im Namen der Stadt den Festivalorganisatoren Petra Metelmann von der Rembergschule und Bernhard Fuchs von der städtischen Musikschule und den Festival-Sponsoren, der Cläre- und Hugo-Stinnes-Stiftung, der Sparkassen-Stiftung und der Stadtbäckerei Hemmerle dankte.

Fuchs und Metelmann bringen als Musik- und Sonderpädagogen nicht nur Professionalität, sondern auch Leidenschaft mit, die man auch bei ihren eignen Bühnenauftritten sah, hörte und spürte. „Dieses Festival zeigt, wie Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und auf unterschiedlichen Leistungsniveaus gemeinsam etwas auf die Bühnen bringen, das sich hören und sehen lassen kann“, sagte Fuchs. Und für seine Kollegin Metelmann, die vor drei Jahren als Nachfolgerin von Peter Klade an der Förderschule für Menschen mit geistigem Förderbedarf in die Festival-Organisation einstieg, ist „Remberg rockt“ für „unsere Schüler ein riesiges Erfolgserlebnis, dem sie immer wieder gespannt entgegenfiebern, weil sie hier als Gastgeber einem großen Publikum unter professionellen Bedingungen zeigen können, was wir gemeinsam erarbeitet haben.“

Für Remberg-Rektorin Anne Schwarz bedeutet das Festival an ihrer Schule, „dass uns die Musik zusammenbringt und uns allen Freude macht und wir einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der Mülheimer Schülerbands leisten können.“ (T.E.)

Musikalisch mit dabei waren diesmal: Die Gustav Voices von der Gustav-Heinemann-Schule, Terry and the Gang sowie All inclusive, Patchwork und Puzzle von der städtischen Musikschule, Remix und die Ohrwürmer von der Rembergschule, die Bigband der Otto-Pankok-Schule, die Junior-Band der Luisenschule sowie die Willy-Brandt-Schulband Willy B. „Remberg rockt“ wurde 1997 vom damaligen Rektor der Rembergschule, Peter Kalde, und vom Musikschullehrer Bruno Szordikowski als integratives Schülerbandfestival ins Leben gerufen. Bruno Szordikowski hatte 1983 mit Brunos Band die erste integrative Band der Stadt gegründet, die landesweit als Modellprojekt beachtet wurde.


Dieser Text erschien am 17. Juni 2019 in NRZ/WAZ

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wo die Kumpel zuhause waren

  Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...