Montag, 10. Juni 2019

Neues auf altem Grund

Das alte Kesselhaus und der Schornstein der Lederfabrik Lindgens sollen als historische Landmarken am zentralen Platz des neuen Wohn- und Gewerbequartiers am Kassenberg erhalten bleiben. Das sieht der Siegerentwurf des Stadtplanungswettbewerbs vor, den die von der Sparkasse und der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft getragene Projektentwicklungsgesellschaft SMW Mitte Februar ausgeschrieben hatte.
Am 28. Mai kürte eine 14-köpfige Fachjury, der auch die SMW-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz und Thomas Weber und Planungsamtsleiter Felix Blasch angehörten, den Gemeinschaftsentwurf des Aachen Architektenbüros RHA Reicher Haase und des Kölner Landschaftsarchitekturbüros Club L 94 zum Wettbewerbsgewinner.
Blasch, Steinmetz, Weber und Ellen Wievelhove vom Dortmunder Büro Post-Welters & Partner, das den Planungswettbewerb organisiert hat, würdigten den von Joachim Haase und Nikolai Werner federführend erarbeiteten Entwurf der Wettbewerbssieger als eine gelungene Mischung aus großzügigen Freiräumen und vier Wohnarealen, "die in eigenständigen Bauabschnitten errichtet werden können und eigene nachbarschaftliche Bezüge ermöglichen."
Gelobt wurden vom Preisgericht auch die "klare räumliche Gliederung und eine Entzerrung von Gewerbe und Wohnen, die doch harmonisch miteinander korrespondieren."
Der jetzt in der Sparkasse am Berliner Platz vorgestellte Entwurf sieht ein generationsübergreifendes Wohnen in frei finanzierten und geförderten Wohnungen vor, die in drei- bis fünfgeschossigen Häusern errichtet werden. Die Wohnhäuser werden zur Ruhrseite, die gewerblich genutzten Gebäude werden zur Straßenseite stehen und an die vorhandene Bebauung anschließen. Jürgen Steinmetz und Joachim Haase könnten sich im alten Kesselhaus der Lederfabrik Lindgens zum Beispiel ein Café oder einen anderen kommunikative Quartierstreffpunkt vorstellen.
Blasch und Wievelhove machten bei der Präsentation deutlich, dass der jetzt abgeschlossene Planungswettbewerb lediglich den ersten Schritt eines voraussichtlich zwei Jahre dauernden Bauplanungsprozesses darstellt, der jetzt mit einer ersten Beratung im Planungsausschuss des Stadtrates am 4. Juli fortgesetzt wird.
Dieser Text erschien am 3. Juni 2019 im Lokalkompass der Mülheimer Woche


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