Es gibt Leute, die ins Dschungelcamp gehen, um ein Abenteuer zu erleben. Ich brauche nur vor die Haustür zu gehen, um Vergleichbares zu erleben. Ich bin in Eile. Der nächste Termin wartet. Doch die Rolltreppe an der nächsten U-Bahn-Haltestelle macht ihren Namen keine Ehre. Sie steht und ich stehe auch länger, als mir lieb ist, am Bahnsteig, um auf die nächste Linie zu warten.
Vom Bahnhof soll es weiter gehen. Doch der Zug, der mich zum Ziel bringt, fällt aufgrund von Bauarbeiten aus. Ich hetzte zum nächsten Bahnsteig, um wenigstens die nächste S-Bahn zu bekommen.
Ich bin schon zu spät dran, aber fast am Ziel, als mich eine ausgefallene Ampel an einer stark befahrenen Straße ausbremst. Todesmutig stürze ich über die Straße, als der Autostrom für einen Moment abebbt. Das ich zu spät zu der Veranstaltung komme, über die ich berichten soll, versteht sich von selbst. Aber immerhin. Ich erlebe sie noch und bekomme so viel von ihr mit, dass ich anschließend einen aussagekräftigen Text schreiben kann. Aber vorher muss ich noch einer alten Dame ihren Rollator auf den Bahnsteig tragen, weil der Aufzug am Bahnhof ausgefallen ist. Jetzt weiß. Der Alltag ist das Abenteuer.
Dieser Text erschien am 30. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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