Samstag, 16. Oktober 2010

Wie der ehemalige Stadtrat Paul Heidrich und seine Mitstreiter Behinderten in Bulgarien helfen


Als Paul Heidrich vor zehn Jahren einen Bericht über die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse behinderter Heimbewohner in Bulgarien sah, war der Vater eines behinderten Kindes entschlossen, zu helfen. So entstand der Verein zur Förderung von Einrichtungen für Behinderte im Ausland.


Mit Spenden und Zuschüssen der Aktion Mensch sowie mit fachlicher Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland hat der heute 65 Mitglieder zählende Verein vor allem im Osten Bulgariens durch Bau- und Fortbildungsmaßnahmen sowie durch Hilfsmitteltransporte die Lebensverhältnisse der Betroffenen nachhaltig verbessert.


So wurde in Malko Scharkovo ein aus zwölf Häusern bestehendes Betreuungszentrum, in dem heute 100 behinderte Frauen von 38 Pflegekräften betreut werden modernisiert. Im nahegelegenen Bolyarovo wurde eine zentrale Außenwohngruppe für acht Bewohner eingerichtet. Das nächste Ziel des Vereins ist ein Tageszentrum mit beschützender Werkstatt für Behinderte, das mit Zuschüssen des bulgarischen Staates in Yambol betrieben werden soll.


Obwohl das Bulgarische Helsinki Komitee erst kürzlich darauf hinwies, dass seit 2000 im EU-Land Bulgarien 187 behinderte Heimbewohner an den Folgen von Vernachlässigung und falscher Pflege gestorben sind, sieht Heidrich nach zahlreichen Politikern und Vertretern der Nationalen Agentur für soziales Unterstützung auch ein Umdenken in Bulgarien. Hilfreich war aus seiner Sicht, dass das bulgarische Fernsehen 2009 über Missstände in der stationären Betreuung von Behinderten berichtete. Die Folge: Die bulgarische Regierung will ihre Sozialausgaben um 20 Prozent steigern und die herkömmlichen Heime auf der grünen Wiese schrittweise durch zentral gelegene Wohngruppen und durch Pflegefamilien ersetzen. Mut machte im jetzt auch der Besuch eines Rehabilitationszentrums und einer Wohngruppe, die ein Elternselbsthilfe verein 100 Kilometer südlich von Sofia eingerichtet hat. Auch dies könnte ein lohnendes Unterstützungsprojekt für Heidrich und seine Mitstreiter werden.


Auch wenn der langjährige CDU-Stadtrat Paul Heidrich seine Arbeit als "das Bohren dicker Bretter" beschreibt, hat er doch das Gefühl, dass sich seine ehrenamtliche Arbeit für die Behinderten in Bulgarien lohnt. Wer ihm dabei helfen will, erreicht ihn telefonisch unter der Rufnummer: 0208/460267.

Ein Beitrag zu diesem Thema erschien am 16. Oktober 2010 in der NRZ

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