Vehar. Den Namen kennen die meisten Mülheimer heute vom gleichnamigen Reisebüro an der Leineweberstraße. Gegründet wurde dieses Reisbüro 1951 von den Brüdern Heinrich und Max Vehar. Das Reisebüro, das seine Kunden im beginnenden Wirtschaftswunder vor allem Urlaubsbusreisen gewann, war Teil einer Spedition, die die Brüder Vehar bereits auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1932 aus der Taufe gehoben hatten.
Doch der Name Max Vehar, der am 1. Oktober 1910 in Wien geboren wurde, ist nicht mit der Mülheimer Wirtschafts- sondern auch mit der Mülheimer Politikgeschichte verbunden. Der Mitbegründer der Mülheimer CDU war der bisher letzte Christdenokrat, der das Mülheimer Bundestagsmandat direkt gewinnen konnte. Das war bei der Bundestagswahl 1957, als die CDU mit ihrem Kanzler Konrad Adeneauer zum ersten und einzigen Mal die absolute Mehrheit gewinnen konnte.
In Mülheim reichte es dafür nicht, aber der CDU-Kandidat errang immerhin 45,5 Prozent der Stimmen und lag mit 844 Stimmen Vorsprung vor dem Sozialdemokraten Otto Striebeck. Seine Parteifreunde feierten den frischgebackenen Abgeordneten, der bereits seit 1952 dem Rat angehörte im Gesellenhaus mit dem Absingen des Deutschlandliedes.
Vehar wurde Bundespolitiker, blieb aber auch Kommunalpolitiker. In Bonn setzte er sich als Mitglied des Verkehrsausschusses für den Ausbau und gegen die Schließung des Speldorfer Eisenbahnausbesserungswerkes ein. Aber auch eine bessere Besoldung der damals noch schlechtbezahlten Lehrer sowie die Renten und die Deutschlandfrage standen auf seiner politischen Agenda.
Auf der Stadtebene übernahm Vehar 1956 den Fraktions- und 1960 den Parteivorsitz der CDU. Seiner Partei, die er als demokratisches Bollwerk "gegen jede radikale Strömung" ansah, schrieb er ins kommunalpolitische Stammbuch, dass es im Stadtrat, dem er selbst bis 1975 angehören sollte, "weder Regierung noch Opposition, sondern nur Mitverantwortung" geben könne.
Seine Tochter Monika Bräuker beschreibt ihren Vater als "extrem sozial" und seine Neffe Günter Vehar erinnert sich an ihn als "einen Gründertyp, der gerne immer wieder etwas neues anpackte". Obwohl Max Vehar seinen Erfolg von 1957 nicht wiederholen konnte, sollte er bis 1976 dem Bundestag angehören. Die Landesliste seiner Partei machte es möglich. Sein politisches und wirtschaftliches Lebenswerk wurde in den frühen 70er Jahren mit dem Ehrenring der Stadt und mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag ist Max Vehar am 25. September 1992 in Mülheim gestorben.
Ein Beitrag zu diesem Thema erschien am 1. Oktober 2010 in der NRZ
Doch der Name Max Vehar, der am 1. Oktober 1910 in Wien geboren wurde, ist nicht mit der Mülheimer Wirtschafts- sondern auch mit der Mülheimer Politikgeschichte verbunden. Der Mitbegründer der Mülheimer CDU war der bisher letzte Christdenokrat, der das Mülheimer Bundestagsmandat direkt gewinnen konnte. Das war bei der Bundestagswahl 1957, als die CDU mit ihrem Kanzler Konrad Adeneauer zum ersten und einzigen Mal die absolute Mehrheit gewinnen konnte.
In Mülheim reichte es dafür nicht, aber der CDU-Kandidat errang immerhin 45,5 Prozent der Stimmen und lag mit 844 Stimmen Vorsprung vor dem Sozialdemokraten Otto Striebeck. Seine Parteifreunde feierten den frischgebackenen Abgeordneten, der bereits seit 1952 dem Rat angehörte im Gesellenhaus mit dem Absingen des Deutschlandliedes.
Vehar wurde Bundespolitiker, blieb aber auch Kommunalpolitiker. In Bonn setzte er sich als Mitglied des Verkehrsausschusses für den Ausbau und gegen die Schließung des Speldorfer Eisenbahnausbesserungswerkes ein. Aber auch eine bessere Besoldung der damals noch schlechtbezahlten Lehrer sowie die Renten und die Deutschlandfrage standen auf seiner politischen Agenda.
Auf der Stadtebene übernahm Vehar 1956 den Fraktions- und 1960 den Parteivorsitz der CDU. Seiner Partei, die er als demokratisches Bollwerk "gegen jede radikale Strömung" ansah, schrieb er ins kommunalpolitische Stammbuch, dass es im Stadtrat, dem er selbst bis 1975 angehören sollte, "weder Regierung noch Opposition, sondern nur Mitverantwortung" geben könne.
Seine Tochter Monika Bräuker beschreibt ihren Vater als "extrem sozial" und seine Neffe Günter Vehar erinnert sich an ihn als "einen Gründertyp, der gerne immer wieder etwas neues anpackte". Obwohl Max Vehar seinen Erfolg von 1957 nicht wiederholen konnte, sollte er bis 1976 dem Bundestag angehören. Die Landesliste seiner Partei machte es möglich. Sein politisches und wirtschaftliches Lebenswerk wurde in den frühen 70er Jahren mit dem Ehrenring der Stadt und mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag ist Max Vehar am 25. September 1992 in Mülheim gestorben.
Ein Beitrag zu diesem Thema erschien am 1. Oktober 2010 in der NRZ
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