Montag, 29. März 2010

Neues von der Schloßstraße: Leerstand, aber nur auf Zeit


Wieder ein neuer Leerstand an der Schloßstraße. Der Bäcker Oebel hat seine Filale zum 23. März geschlossen und verweist seine Kunden auf seine nächstliegende Bäckerei in Oberhausen. War die hohe Bäckereidichte an der Schloßstraße der Hauptgrund für die Schließung?

Neben Oebel gab und gibt es in ihrem Einzugsbereich fünf weitere Bäckereien. Während der Hauseigentümer und Vermieter, die in Bochum ansässige UHB-Gruppe, eben diese Bäckereidichte als Hauptgrund für den Wegzug von Oebel nennt, spricht dessen Verkaufsleiter Karl Heinz Albrecht von einer zu hohen Miete. Albrecht kann sich vorstellen, dass Oebel an einem anderen Standort in Mülheim eine neue Filiale eröffne, wenn dort die Konditionen aus Oebels Sicht stimmen.

Nach Auskunft der Mülheimer Stadtmarketinggesellschaft liegt die Durchschnittsmiete für Geschäftsimmobilien auf der als 1a-Lage kategorisierten Schloßstraße derzeit zwischen 28 und 35 Euro pro Quadratmeter. Der City-Manager der MST, Dennis Fischer, hält diese Mieten im Vergleich mit anderen Großstädten der Region nicht für zu hoch, rät Hauseigentümern aber zu einer flexiblen Mietpolitik, die nicht nur auf Durchschnittsmieten, sondern auf die individuellen Geschäftskonzepte ihrer Mieter sowie auf die Stärken und Schwächen ihres Standortes ausrichten sollte.

UHB-Geschäftsführer Uwe Hartbecle warnt davor den Standort Stadtmitte schlecht zu reden. Sein Unternehmen besitzt in der Innenstadt derzeit zwölf Immobilien. Die gewerblichen Mieter von UHB seien derzeit mit ihrer Geschäftslage und ihren Mietkonditionen zufrieden. Dass die Innenstadt gefragter ist, als man glaubt, sieht Hartbecke daran, dass er sowohl für das Geschäftslokal, das bisher von Oebel genutzt wurde, als auch für das zurzeit ebenfalls leerstehende Ladenlokal eines Handyshops bereits Nachmieter gefunden hat, die die zwischen 120 und 150 Quadratmeter großen Geschäftsräume im April umbauen und ab Mai für ihre Geschäfte nutzen wollen. Hartbeckes Vermietungsstrategie lautet: "Nicht nur auf Mietinteressenten warten und Zeitungsanzeigen schalten, sondern Filialisten gezielt ansprechen."

So wird es ab Mai in der ehemaligen Bäckerei Kindermoden eines französischen Anbieters und im ehemaligen Handy-Shop Reisen zu buchen geben. Das kommt auch Tim Schiebold sehr entgegen, der sich bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim und Business um die Vermarktung der Geschäftsimmobilien in der Innenstadt kümmert. Denn gerade im Bereich Mode und Textil sieht er in der City noch Nachholbedarf.

MST-City-Manager Dennis Fischer (Ruf: 9609643) und M&B-Mann Tim Schiebold (Ruf: 484843) Hauseigentümern, die ihre Geschäftsimmobilien vermieten wollen oder mietinteressierten Geschäftsleuten auf Anfrage mit Rat und Tat zur Seite.

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