Samstag, 5. Juni 2021

Früh studiert sich

 Die gerade erst mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnete Grundschule am Dichterviertel und die im ehemaligen HausJugendgroschen an der Hahnenfähre ansässige Junior-Uni-Ruhr haben am 1. Juni eine Zusammenarbeit vereinbart. Rektorin Nicola Küppers und die ehrenamtliche Geschäftsführerin der Junior-Uni, Dagmar Mühlenfeld unterzeichneten an der Bruchstraße einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Als erstes Gemeinschaftsprojekt wird es in den Sommerferien einen einwöchigen Junior-Uni-Kurs für 15 Mädchen und Jungen geben, die das Thema ihrer Sommerakademie selbst bestimmen können.

Mühlenfeld, die als ehemalige Leiterin der Luisenschule und als ehemalige Oberbürgermeisterin eine ausgewiesene Bildungspolitikerin ist, sagte bei der Vertragsunterzeichnung: „Wir freuen uns mit der gemeinschaftsgrundschule am dichterviertel eine mehrfach ausgezeichnete und gerade mit dem deutschen schulpreis Spezial in der Kategorie Bildungsgerechtigkeit fördern geehrte Grundschule für das Kooperationsnetzwerk gewonnen zu haben. Denn zum einen gehört auch für die junioruni Ruhe ein mehr an Bildungsgerechtigkeit zu unserem Leitzielen zum anderen ist es uns somit möglich einer großen Zahl von Schülerinnen und Schülern die Angebote der Junior Uni näherzubringen so können Sie herausfinden welche Talente in ihrem in ihnen schlummern außerdem werden sowohl die Ideen und Anregungen der Kinder als auch ihre formulierten Forschung Interessen und Fragen dazu beitragen das Kursangebot entsprechend ausrichten und weiterentwickeln zu können.“


Gemeinsame Ziele

Als gemeinsame Ziele werden in den Kooperationsvertrag unter anderem definiert: "Talente zu erkennen zu gewinnen und zu fördern neugierigen und wissensdurstigen jungen Menschen durch erproben experimentieren und forschen zu selbstwirksamkeit Erfahrung zu verhelfen und in jungen Menschen einen wissenschaftlich forschenden Habitus zu entwickeln und sie dabei zu unterstützen Wissenschaft Forschung und Technik als Instrumente zu erkennen mit deren Hilfe es gelingen kann positive Bilder und Vorstellungen von einer lebenswerten Zukunft zu entwerfen."

Für Nicola Küppers geht es vor allem darum, "unseren Kindern neue Möglichkeiten zu erschließen, um ihre persönlichen Stärken zu stärken und ihren Wissensdurst zu löschen." Auch wenn sich Küppers und Mühlenfeld keinen Illusionen über die materiellen Grenzen der Kooperation zwischen der in den Lehrplan des Landes eingebundenen Gemeinschaftsgrundschule im Stadtteil Eppinghofen und der allein spendenfinanzierten Junior-Uni-Ruhr hingeben, sind sie sich doch einig: "Unsere Kooperation hat Signalwirkung und kann sich im gemeinsamen praktischen tun Schritt für Schritt weiterentwickeln." 

Digitalisierung nutzen

Mit Blick auf die Erfahrungen des digitalen Homeschoolings übt sich Küppers in Visionen: "Warum sollte es nicht möglich sein, dass sich Kinder aus verschiedenen Ländern in einer Livestream-Videokonferenz über ein gemeinsames Lernprojekt oder auch über den Alltag in ihrem Land und in ihrer Stadt austauschen, ohne das man einen aufwendigen internationalen Schüleraustausch finanzieren müsste."

Personifizierter Verknüpfungspunkt zwischen der Gemeinschaftsgrundschule am Dichterviertel und der Junior-Uni an der Ruhr in Menden-Holthausen ist Dr. Elisabeth Kühnel-Terjung. Die aus der wissenschaftlichen Forschung kommende Medizin-Biologin unterrichtet an der Schule im Dichterviertel das in den Lehrplan integrierte Fache Forschen. Ihr aktuelles Thema ist der menschliche Körper. Dabei legt Nicola Küppers Wert darauf, dass alle 194 Schülerinnen und Schüler im Laufe eines Schuljahres in den Genuss des praxisbezogenen Forschen-Unterrichts kommen. "Es ist einfach großartig, die Begeisterung und Neugier der Kinder zu erleben und sich mit ihren immer neuen Fragen zu konfrontieren", betont die Medizin-Biologin, die neben ihrer Lehrtätigkeit an der Bruchstraße die wissenschaftlich-pädagogische Leitung des Studienbetriebs an der Junior-Uni-Ruhr verantwortet. Aktuell sind dort 400 Kinder eingeschrieben. 

Finanzielle Förderung

Obwohl die Junior-Uni rein spendenfinanziert ist und ihre ehrenamtliche Geschäftsführerin Dagmar Mühlenfeld schon jetzt Geld für das Studienjahr 2022 einwirbt, hat die Junior-Uni-Ruhr mit ihrer wissenschaftlichen Leiterin Dr. Elisabeth Kühnel und ihrer kaufmännisch-organisatorischen Leiterin Anke Hötzel bereits zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen verpflichten können. Von zentraler Bedeutung ist für die Junior-Uni die Zusammenarbeit mit der Hochschule Ruhr-West und die finanzielle Unterstützung durch einen Förderverein, dessen aktuell 35 Mitglieder sich über jede Verstärkung freuen. Der Jahresbeitrag des Fördervereins liegt bei 50 Euro. Unternehmen zahlen als juristische Personen einen Jahresbeitrag von 100 Euro, dürfen aber gerne auch mehr spenden. Natürlich wäre auch ein breiter angelegtes Sponsorenmodell denkbar, wie es zum Teil private von Unternehmen geförderte Hochschulen in Anspruch nehmen können. Denn klar ist: Bildungskooperationen, wie die zwischen der Junior-Uni-Ruhr und der Gemeinschaftsgrundschule Am Dichterviertel können die dringend benötigten Fach- und Führungskräfte von Übermorgen hervorbringen. Weil das natürlich auch für die technisch und intellektuell immer anspruchsvolleren Handwerksberufe, wird am 2. Juni ein Kooperationsvertrag zwischen der Junior-Uni an der Hahnenfähre und der an der Zunftsmeisterstraße ansässigen Kreishandwerkerschaft geschlossen.

Weitere Informationen 

Weitere Informationen zu den beiden Kooperationspartnern finden Sie im Internet unter: www.junioruni.ruhr und: www.ggschule-am-dichterviertel.de


Mülheimer Woche, 01.06.2021

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