Sonntag, 18. August 2019

Tatort Mülheim



Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass es auf unseren Fernsehbildschirmen immer mörderischer zugeht. Es reicht nicht, dass uns die Nachrichten mit mörderischen Bildern aus Kriegen und Bürgerkriegen überfluten. Auch der Mord- und Totschlag in den TV Krimis hat ein inflationäres Ausmaß angenommen. Wo einst der Halstuch-Mörder die gesamte Fernsehnation vor dem Bildschirm versammeln konnte und sich später im Wochentakt der Tatort, Der Alte oder Derick bei ihren Ermittlungen ablösen, dürfen wir uns heute sicher sein, dass wir täglich auf allen Kanälen gleich mehrere Fernsehkrimis serviert bekommen. Ich warte nur noch darauf, dass wir bald auch einen Tatort aus Mülheim zu sehen bekommen. Menschen, die sich über die Zustände in unserer Stadt kriminell ärgern, gibt es ja schon genug. Und unser Polizeipräsident Frank Richter und seine Beamten könnten sicher auch mit einer ausreichenden Zahl von Tatorten aufwarten. Auf der Suche nach einem Kommissar-Darsteller oder einer Hauptdarstellerin würde man sicher schnell beim Theater an der Ruhr oder im Backsteintheater fündig. Zur weiteren Inspiration könnten die Tatort-Regisseure und Drehbuchautoren die Mülheimer Lokalpresse studieren. Ich fürchte aber, dass Mülheim derzeit eher für eine Brennpunkt-Dokumentation: „Der Sparkommissar ermittelt“ als für einen fiktiven TV-Tatort reif ist. Auch so ein Polit-Krimi könnte sicher spannend werden.

Dieser Text erschien am 14. August 2019 in der NRZ

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