Mit Speck fängt man Mäuse. Aber wie fängt man Wähler? Die Frage bleibt auch nach der Wahl aktuell, weil ja nach der Wahl auch immer vor der Wahl ist. Von der Antwort lebt eine ganze Industrie. Wenn es nach so mancher Druckerei oder Herstellern von Gummibärchen und Kugelschreibern ginge, dürfte der Wahlkampf eigentlich nie enden. Schließlich ist er doch mit seinem diversen Druckerzeugnissen vom Plakat bis zur Broschüre und seinen zahlreichen politischen Marketingartikeln vom Luftballon bis zum Plastikkugelschreiber die reinste Konjunkturlokomotive. Sage noch einer, die Politik täte nichts, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Dass wollte wohl auch die SPD im Bundestagswahlkampf 1980. Damals warf sie, laut Lokalpresse "42 Zentner Obst in den Wahlkampf." Von Äpfeln und Birnen war die Rede. Vielleicht hätten Steinmeier und Ca auch wesentlich besser abgeschnitten, wenn sie wie Schmidt, Schröer und Co anno 1980 den Bürgern nicht nur sozialdemokratische Hausmannskost, sondern auch Vitamine mit auf den Weg gegeben hätten.
Vielleicht ist es ja mit der Wählergunst so, wie mit der Liebe. Sie geht durch den Magen. 1980 ging die Wahlkampfrechnung der SPD auf jeden Fall auf. Sie erreichte bundesweit mehr als 42 und in Mülheim mehr als 50 Prozent. Davon kann die heute aktive Generation der SPD-Enkel nur träumen, wie die Fast-Food-Generation von Omas Küche?
Doch damals, wie heute geht es für Wähler und Gewählte vor und nach der Wahl darum, Äpfel nicht mit Birnen zu verwechseln und auf eine regelmäßige geistige Vitaminzufuhr zu achten. Denn sonst hätten wir alle mit Zitronen gehandelt, ob in Mülheim, Düsseldorf oder Berlin.
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