Dieser Text erschien am 6. März 2020 in der NRZ
Sonntag, 8. März 2020
Teure Häschen
Auf der Suche nach einem Generalreiniger für den Hausputz
stieß ich gestern im Drogeriemarkt meines Vertrauens auf den Osterhasen. Sie
wissen schon: Ich meine den in Goldpapier verpackten und aus Schokolade
gemachten Osterhasen. Ist es schon wieder soweit? Sind wir nicht noch in der Fastenzeit?
Doch fast hätte ich den Hinweis meines Lieblingspfarrers vergessen, der auch
kein Kostverächter ist. Von ihm weiß ich: Immer wieder sonntags nimmt die Fastenzeit
mit päpstlichem Segen eine Auszeit. Und wer wollte schon päpstlicher als der
Papst sein. Gut zu wissen für den Fall, dass man in der Fastenzeit mal etwas
vernaschen will. Es muss ja nicht unbedingt der Osterhase aus Schokolade sein.
Denn so mancher Schoko-Hase im goldenen Papier kostet uns Naschkatzen am Ende
nur deshalb mehr, weil er als Hase daherkommt und nicht als formal profane,
aber inhaltlich und preistechnisch viel gehaltvollere Tafel Schokolade. Und das
so manches Häschen, das auf den ersten Blick zum Anbeißen erscheint im
Preis-Leistungs-Verhältnis des profanen Alltagslebens nicht hält, was es
verspricht, das soll ja nicht nur in der Gattung der Schokoladenhasen vorkommen.
Dieser Text erschien am 6. März 2020 in der NRZ
Dieser Text erschien am 6. März 2020 in der NRZ
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