Montag, 25. Mai 2015

So gesehen: Nur nicht gleich in die Luft gehen

Beim Thema Flughafen gehen viele Mülheimer in die Luft. Den einen geht der Ausstieg aus dem Flugbetrieb nicht schnell genug. Die anderen sehen das Kapitel Flughafen als ein Trauerspiel für den Wirtschaftsstandort Mülheim, der einen neuen Höhenflug gut gebrauchen könnte.

Doch jetzt wird es am Flughafen feierlich. Das haben wir nun schriftlich. Denn die Bezirksregierung hat das dort geplante Oktoberfest genehmigt. Wenn die Aussichten in der Ruhrstadt schon nicht rosig sind, darf die Stimmung am Flughafen zumindest schon mal Blau-Weiß sein. Und wenn die Musi, mit Brezeln, Bier und Hendl dafür sorgt, dass sich die Ruhris wie im Wirtschaftswunderland Bayern fühlen und dafür mit ihrem Kleingeld die lokale Konjunktur ankurbeln, ist das ja auch eine Wirtschaftsförderung im besten Sinne des Wortes.

Doch während sich so mancher Bayern-Fan schon aufs „Angezapft ist“ freut, fragt sich so mancher Fluglärm-Gegner, was denn da beim Oktoberfest am Flughafen verzapft wird.

Denn wer mit Musik und Bier feiert, wird auch schon mal lauter, als es dem ruhebedürftigen Nachbarn lieb ist. Aber der Fluglärmgegner mag sich mit der Einsicht trösten, dass der saisonale Lärm der blau-weißen Vergnügungstouristen, die einfach mal abheben wollen, in seinen Ohren das reinste Säuseln ist, wenn er an die Alternative der abhebenden Düsenjets denkt.

Dieser Text erschien am 20. Mai 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung

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