Vereine haben heute oft Nachwuchsprobleme, weil sich Menschen nicht mehr so gerne auf Dauer binden möchten. Es geht auch anders. Das zeigt die Erfolgsgeschichte des Dümptener Turnvereins (DTV), der jetzt seinen 125. Geburtstag feierte. Was 1885 mit der ersten Turnstunde begann, ist heute der zweitgrößte Sportverein der Stadt. Der Anfang war allerdings schwer. Neun Jahre dauerte es, ehe der Verein die 100-Mitglieder-Grenze überschreiten konnte.Heute bringt der DTV mit einem Breitensportangebot, das mit der Babyfitness anfängt und mit der Senioren-Gymnastik aufhört, rund 1700 Menschen in Bewegung. Zählt man die Kursteilnehmer des Mülheimer Sportbundes und Siemens-Betriebssportler hinzu, die die Infrastruktur des Vereins nutzen dazu, sind es mehr als 2000.
Der DTV besitzt zwei Vereinsheime mit drei Sportsälen, einem Kraftraum und sieben Tennisplätze.Dass der DTV Generationen verbindet, wurde bei der Jubiläumsfeier im Vereinsheim an der Nikolaus-Ehlen-Straße deutlich. Die erfrischenden Tanzshows der Amoja-Kids (das steht für Aerobic, Modern Dance und Jazztanz) und der Girl’s Nation standen dabei für die Abteilung Nachwuchs, die Ehrung der beiden ältesten Vereinsmitglieder Heidi Bender (Jahrgang 1915) und Adele Bruck (Jahrgang 1919) für die Abteilung Tradition. Beide Damen waren bis vor kurzem noch bei der Senioren-Gymnastik aktiv und treffen sich bis heute regelmäßig mit den aktiven Turnerinnen im Vereinslokal an der Nikolaus-Ehlen-Straße. „Das war immer sehr gesellig. Da haben sich viel Freundschaften entwickelt und wir haben zusammen auch manchen schönen Ausflug gemacht“, erinnern sich Bruck und Bender an ihre alte Turnerinnenriege, die in ihren jüngeren Jahren auch vor anspruchsvollem Geräteturnen nicht zurückschreckte.Der ehemalige Geschäftsführer Walter Brückers und Horst Makosch, die beide beim DTV Tennis spielen, sehen die wichtigste Stärke ihres Vereins darin, „dass er immer breit aufgestellt war und nicht nur viele verschiedene Sportarten, sondern auch Menschen aus allen sozialen Schichten integrieren konnte.“ Allein schon das sportliche Spektrum des DTVs beeindruckt. Boxen und Fußball spielen kann man hier ebenso wie Turnen, Tennis oder Volleyball spielen. Leichtathletik und Turnen haben unter dem DTV-Dach ebenso Platz, wie Wellness, Karate, Judo oder Aerobic. Allein 225 Kinder und Jugendliche spielen in elf Mannschaften des DTVs Fußball.
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, die in den 60er Jahren selbst beim DTV aktiv turnte, lobte die Vereinsarbeit in ihrem Grußwort zum Geburtstag als ein Paradebeispiel „für bürgerschaftliches Engagement“ und „als Investition in die Zukunft.“ In 125 Jahren die Mitgliederzahl stetig zu steigern „und immer wieder Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich für den Verein engagieren“, so Mühlenfeld, sei „eine stolze Leistung.“ Vor dem Hintergrund dieser Erfolgsgeschichte zeigte sich auch Bezirksbürgermeisterin Heike Rechlin-Wrede zuversichtlich, dass der DTV „auch schwierige Zeiten in der Zukunft erfolgreich meistern wird.“
Dass der DTV in seiner 125-jährigen Geschichte schon viele Schwierigkeiten gemeistert hat, machte der Vereinsvorsitzende Ingo Fieg in seinem Parforceritt durch die Vereinschronik deutlich. „Damit könnten Sie heute alle finanziellen Lasten der Stadt bezahlen“, sagte Fieg mit Blick auf die Oberbürgermeisterin und den Monatsbeitrag des DTVs, der am 1. November des Inflationsjahres 1923 bei stolzen 30 Milliarden Reichsmark lag. Noch schwerer als alle materiellen Probleme wog zweifellos der Verlust an Menschenleben, die der DTV in zwei Weltkriegen verkraften musste. Kaum vorstellbar erscheint heute, dass der DTV in seinen ersten Jahrzehnten ein reiner Männerclub war und erst 1914 eine Frauenabteilung gründete.Mit dem Hinweis auf den Hallenweltrekord, den der Leichtathlet Ralf Lübke 1983 über 200 Meter aufstellte. unterstrich Fieg, dass Aktive im Breitensportverein DTV auch sportliche Höchstleistungen erbracht haben. Doch nicht nur sportliche, sondern auch organisatorische Meisterleistungen mussten in 125 Jahren DTV bewerkstelligt werden. Zur letzteren Kategorie gehörten zweifellos der Bau des 1977 eröffneten Vereinsheimes an der Nikolaus-Ehlen-Straße mit den dazugehörigen Tennisplätzen, die Integration der Mitglieder des 2001 aufgelösten Sportvereins Dümpten 13 und der Bau eines neuen Clubhauses am Schildberg im Jahre 2003.
Damit der DTV und andere Sportvereine ihre sportliche und soziale Integrationsarbeit weiter leisten können, darauf machte Herbert Holtmann vom Turnerverband Rhein Ruhr, beim Jubiläumsempfang aufmerksam, brauchen sie auch in Zeiten der öffentlichen Haushaltskonsolidierung die Unterstützung durch die Politik.
Dieser Tecxt erschien am 11. Februar 2010 in NRZ und WAZ
Der DTV besitzt zwei Vereinsheime mit drei Sportsälen, einem Kraftraum und sieben Tennisplätze.Dass der DTV Generationen verbindet, wurde bei der Jubiläumsfeier im Vereinsheim an der Nikolaus-Ehlen-Straße deutlich. Die erfrischenden Tanzshows der Amoja-Kids (das steht für Aerobic, Modern Dance und Jazztanz) und der Girl’s Nation standen dabei für die Abteilung Nachwuchs, die Ehrung der beiden ältesten Vereinsmitglieder Heidi Bender (Jahrgang 1915) und Adele Bruck (Jahrgang 1919) für die Abteilung Tradition. Beide Damen waren bis vor kurzem noch bei der Senioren-Gymnastik aktiv und treffen sich bis heute regelmäßig mit den aktiven Turnerinnen im Vereinslokal an der Nikolaus-Ehlen-Straße. „Das war immer sehr gesellig. Da haben sich viel Freundschaften entwickelt und wir haben zusammen auch manchen schönen Ausflug gemacht“, erinnern sich Bruck und Bender an ihre alte Turnerinnenriege, die in ihren jüngeren Jahren auch vor anspruchsvollem Geräteturnen nicht zurückschreckte.Der ehemalige Geschäftsführer Walter Brückers und Horst Makosch, die beide beim DTV Tennis spielen, sehen die wichtigste Stärke ihres Vereins darin, „dass er immer breit aufgestellt war und nicht nur viele verschiedene Sportarten, sondern auch Menschen aus allen sozialen Schichten integrieren konnte.“ Allein schon das sportliche Spektrum des DTVs beeindruckt. Boxen und Fußball spielen kann man hier ebenso wie Turnen, Tennis oder Volleyball spielen. Leichtathletik und Turnen haben unter dem DTV-Dach ebenso Platz, wie Wellness, Karate, Judo oder Aerobic. Allein 225 Kinder und Jugendliche spielen in elf Mannschaften des DTVs Fußball.
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, die in den 60er Jahren selbst beim DTV aktiv turnte, lobte die Vereinsarbeit in ihrem Grußwort zum Geburtstag als ein Paradebeispiel „für bürgerschaftliches Engagement“ und „als Investition in die Zukunft.“ In 125 Jahren die Mitgliederzahl stetig zu steigern „und immer wieder Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich für den Verein engagieren“, so Mühlenfeld, sei „eine stolze Leistung.“ Vor dem Hintergrund dieser Erfolgsgeschichte zeigte sich auch Bezirksbürgermeisterin Heike Rechlin-Wrede zuversichtlich, dass der DTV „auch schwierige Zeiten in der Zukunft erfolgreich meistern wird.“
Dass der DTV in seiner 125-jährigen Geschichte schon viele Schwierigkeiten gemeistert hat, machte der Vereinsvorsitzende Ingo Fieg in seinem Parforceritt durch die Vereinschronik deutlich. „Damit könnten Sie heute alle finanziellen Lasten der Stadt bezahlen“, sagte Fieg mit Blick auf die Oberbürgermeisterin und den Monatsbeitrag des DTVs, der am 1. November des Inflationsjahres 1923 bei stolzen 30 Milliarden Reichsmark lag. Noch schwerer als alle materiellen Probleme wog zweifellos der Verlust an Menschenleben, die der DTV in zwei Weltkriegen verkraften musste. Kaum vorstellbar erscheint heute, dass der DTV in seinen ersten Jahrzehnten ein reiner Männerclub war und erst 1914 eine Frauenabteilung gründete.Mit dem Hinweis auf den Hallenweltrekord, den der Leichtathlet Ralf Lübke 1983 über 200 Meter aufstellte. unterstrich Fieg, dass Aktive im Breitensportverein DTV auch sportliche Höchstleistungen erbracht haben. Doch nicht nur sportliche, sondern auch organisatorische Meisterleistungen mussten in 125 Jahren DTV bewerkstelligt werden. Zur letzteren Kategorie gehörten zweifellos der Bau des 1977 eröffneten Vereinsheimes an der Nikolaus-Ehlen-Straße mit den dazugehörigen Tennisplätzen, die Integration der Mitglieder des 2001 aufgelösten Sportvereins Dümpten 13 und der Bau eines neuen Clubhauses am Schildberg im Jahre 2003.
Damit der DTV und andere Sportvereine ihre sportliche und soziale Integrationsarbeit weiter leisten können, darauf machte Herbert Holtmann vom Turnerverband Rhein Ruhr, beim Jubiläumsempfang aufmerksam, brauchen sie auch in Zeiten der öffentlichen Haushaltskonsolidierung die Unterstützung durch die Politik.
Dieser Tecxt erschien am 11. Februar 2010 in NRZ und WAZ
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