Mittwoch, 23. August 2023

Ohne Knete keine Kunst

 Das Ehrenamt ist weiblich. "Vor allem dort, wo man sich nicht dicketun kann!", sagt Ursula Ullrich-Köhler. Sie ist eine von 15 ehrenamtlichen Frauen, die den Museumsshop in der Alten Post vom Ein- und Verkauf bis zur Buchhaltung managen. Werktags bringen sie zwischen 10 und 16 Uhr Kunsthandwerkliches unterschiedlichster Spielart an die kunstsinnige Kundschaft, die mit ihrem Einkauf wiederum etwas für die Kunst im Allgemeinen und für das Kunstmuseum der Stadt Mülheim im Besonderen tun wollen.

Die fleißigen und kunstbegeisterten Frauen sehen sich "als wirtschaftlichen Arm des Förderkreises", der seit 1979 das seit 1994 in der Alten Post ansässige Kunstmuseum finanziell unterstützt. Vieles wäre angesichts der klammen Kommune heute gar nicht mehr finanzierbar, wenn es nicht den Museumsshop gäbe. Denn seine Einkünfte, der kunstbeflissenen Kundschaft sei auch Dank, die zum Beispiel den Ankauf von Gemälden, den Druck von Ausstellungskatalogen ermöglichen.

Nach drei Jahren im Kunstmuseum Temporär, ist der Museumsshop in diesem Sommer als Vorhut wieder ins Kunstmuseum Alte Post eingezogen. Jetzt hoffen die dienstälteste Ehrenamtlerin im Museumsshop, Edda Sloma, und ihre derzeit 14 Kolleginnen, dass der reguläre Betrieb des Kunstmuseums wieder aufgenommen wird, damit nicht nur die Stammkundschaft, sondern auch die Laufkundschaft den Weg zurück in den alten neuen Museumsshop in der Alten Post finden.

"Man muss doch was für die Gesellschaft tun, weil wir alle von der Gesellschaft leben!", sagt Ursula Ullrich-Köhler

Wie man hört, soll die neue Museumsleiterin im Oktober ihr Amt antreten. Und im April 2024 ist die Vernissage einer Lionel-Fininger-Ausstellung geplant. Einen Publikumsmagneten, wie die August-Macke-Ausstellung, die 2014 rund 37.000 Besucher anlockte, könnte nicht nur der Museumsshop im neuen alten Kunstmuseum gut gebrauchen. Dass die Post im historischen Haus am heutigen Synagogenplatz abgeht, wäre auch nichts neues. Denn von 1897 bis 1982 ging im Hauptpostamt am damaligen Hauptpostamt von Amtswegen die Post ab.


Zum Kunstmuseum


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