Dienstag, 5. September 2017

Wohnen im grünen Norden Mülheims: Ein Zeitsprung an der Lerchenstraße

Die städtischen Wohnhäuser an der Lerchenstraße in den zwanziger Jahren
Ein Foto aus dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Der seit 1911 im Mülheimer Stadtplan verzeichnete Name ist Programm. Lerchenstraße. Hier wohnt man im Grünen. Das Hexbachtal liegt vor der Haustür. 1924, als dieses Bild entstand und heute. Das Foto aus dem Stadtarchiv wurde Mitte der 20er Jahre aufgenommen, als die Häuser an der Lerchenstraße 2 bis 28 von der Stadt errichtet wurden, weil immer mehr Menschen nach Mülheim kamen, die hier Arbeit fanden und deshlab mit ihren Familien auch Wohnungen finden mussten. Augenfällig ist, dass die Lerchenstraße vor 90 Jahren noch den Fußgängern vorbehalten war. Nur wohlhabende Bürger fuhren damals mit dem Auto vor. Otto-Normal-Mülheimer ging damals zu Fuß oder gönnte sich im Höchstfall eine Fahrt mit der Straßenbahn.

In den zwanziger Jahren waren weniger PS, dafür aber noch mehr spielende Kinder auf der Straße. 50 Jahre, nach dem die Stadt unter der Führung ihres damaligen Oberbürgermeisters Paul Lembke die Wohnsiedlung an der Lerchenstraße 2/28 errichtet hatte, drohte ihnen der altersbedingte Abriss. Die Stadt verhandelte zunächst mit der seit 1898 existierenden Mülheimer 

Wohnungsbaugenossenschaft und dann mit der 1951 gegründeten sozialen Wohnungsbaugesellschaft SWB. Am Ende wurden die alten Häuser von der SWB übernommen und unter der Beachtung der alten Bausubstanz modernisiert. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtete die MWB die jetzt modernisiert werdenden Wohnhochhäuser an der Lerchenstraße 1-13. Hier entstanden fast 100 Miet- und Eigentumswohnungen mit Blick ins Grüne. Das war unter anderem für viele Siemensianer der ideale Wohnort, von dem aus es nicht weit bis zu ihrem Arbeitsplatz an der Mellinghofer Straße war.

Dieser Text erschien am 4. September 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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