Gestern habe ich an dieser Stelle über den Aschermittwoch philosophiert. Und heute hatte ich im Supermarkt eine Begegnung der besonderen Art. Mir begegnete der Osterhase, der aus Schokolade, um genau zu sein. Aus dem Regal blinzelte mich der schokoladige Meister Lampe, gewandet in der signalfarbenen Verpackung eines bekannten Schokoladen-Herstellers verführerisch an. “Nimm mich jetzt, ehe es zu spät ist!” schien mir das süße und kurvige Geschöpf aus Schokolade zu zuraunen. Vor solchen Situationen von Versuchung und Begierde hat mich Mutter immer gewarnt. Ich habe ihren Rat im Ohr: “Geh niemals hungrig einkaufen. Das wird teuer!” Tatsächlich ist es ja schon manchem Mann nicht nur beim Einkauf teuer zu stehen gekommen, wenn er scheinbar süßen und unwiderstehlichen Hasen vernascht hat, der nachher nicht gehalten hat, was er versprochen hat. Aber bleiben wir lieber bei den Süßigkeiten aus Schokolade, ehe wir auf Abwege geraten. Tatsache ist: Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Und da passt so ein Schokoladenhase nicht wirklich rein. Es denn, man vernascht ihn sonntags. Denn die Sonntage sind kirchenrechtlich betrachtet fastenfrei. So gibt es von jeder Regel eine Ausnahme. Gott sei Dank. Denn jede Moral, auch die in Sachen Ernährung, ist nur zu ertragen, wenn Sie an der einen oder anderen Stelle mit doppeltem Boden gelebt werden kann. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Pfarrer, Ihren Hausarzt oder ihre Waage. Oder fragen Sie niemanden und genießen Sie aller Stille, immer wieder sonntags.
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